Auflistung für das Stichwort ‘YANN TIERSEN’

YANN TIERSEN – 11 5 18 2 5 18

Sonntag, 2. Oktober 2022

Folgend auf sein hypnotisch fließendes Werk „Kerber“ aus dem letzten Jahr, veröffentlicht Yann Tiersen relativ schnell ein weiteres Album. „Kerber“ war schon deutlich elektronischer ausgefallen, als noch seine vom Klavier dominierten Veröffentlichungen davor und mit „11 5 18 2 5 18“ setzt er diese Entwicklung jetzt konsequent fort. (weiterlesen…)

QUINQUIS – Seim

Sonntag, 3. Juli 2022

Emilie Tiersen ist die Frau von Yann Tiersen und hat bisher „multidisziplinär“ unter dem Banner TINY FEET experimentelle Indie-Musik veröffentlicht. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie seit einigen Jahren in der bretonischen Einöde auf der Insel Quessant und war auch auf dessen beiden Alben „All“ und „Portrait“ zu hören. Schon da ist mir gleich ihre feenhaft schöne Stimme aufgefallen, welche sehr gut die melancholischen Kompositionen von Yann Tiersen ergänzten. Durch das rau-karge Umfeld auf der Insel, die Gründung einer Familie und den Tour-Reisen mit ihrem Mann wurde bei Emilie das Interesse an ihrer bretonischen Identität geweckt, weshalb sie TINY FEET beendete. Mit QUINQUIS startet sie jetzt ein neues Projekt, welches ähnlich den letzten beiden Werken von Yann Tiersen deutlich elektronischer, wie mystischer ausgefallen ist. (weiterlesen…)

YANN TIERSEN – Kerber

Dienstag, 31. August 2021

Nachdem sich der französische Komponist Yann Tiersen („Die fabelhafte Welt der Amelie“) auf die bretonische Insel Quessant zurückgezogen hat und dort ein recht abgeschiedenes Leben im eigenen Studio namens The Eskal in einer ehemaligen Diskothek führt, wurde auch seine Musik wesentlich ruhiger, karger und introvertierter. Mit dem Album „Eusa“ reduzierte er sich gleich ganz auf dezent-spröde Klavierakkorde und Field-Recordings, um dann auf den beiden Nachfolger „All“ und „Portrait“ wieder eine etwas breitere Instrumentierung sowie Gesang und Drones zuzulassen. Die vor einem Jahr zum RSD veröffentliche 12“ „The Lagniappe Session“ mit drei Cover-Versionen von Francoise Hardy, E.C. Ball und Steve Reich deutete dann schon die etwas elektronische Ausrichtung an, in die das aktuelle Album „Kerber“ jetzt schlägt. (weiterlesen…)

MARTIN KOHLSTEDT – Flur

Montag, 7. Dezember 2020

Eigentlich wollte ich MARTIN KOHLSTEDT schon in Bremen 020 Live sehen, nur kam wieder etwas dazwischen. Der nächste Gig in Hamburg Open Air fiel wegen Corona dann aus, warten wir also mal ab, wann es klappt. Aber gut, dafür gibt es nun die neue Platte „Flur“ und sie erinnert mich etwas an „Nacht“ aus 2014 und „Tag“ aus 2018. (weiterlesen…)

MICK HARVEY – Waves Of Anzac / The Journey

Montag, 4. Mai 2020

Rund 30 Jahre lang war Mick Harvey der musikalische Assistent von Nick Cave, sei es nun bei THE BOYS NEXT DOOR, THE BIRTHDAY PARTY oder THE BAD SEEDS gewesen. Was diese drei Jahrzehnte überdauernde fruchtbare Zusammenarbeit am 22.09.2009 abrupt wie unerwartet beendet hat, ist bis heute aber leider nie so richtig geklärt worden oder zur Sprache gekommen. An seiner musikalischen Freiheit kann es eigentlich nicht gelegen haben, denn Mick Harvey hat ja noch zu THE BAD SEES-Zeiten einige Solo- und Soundtrack-Alben aufgenommen, u.a. bei CRIME & THE CITY SOLUTION, ONCE UPON A TIME und THE MINISTRY OF WOLVES mitgespielt und intensiv mit PJ Harvey, Anita Lane und Roland S. Howard zusammen gearbeitet. Seine letzte Veröffentlichung war 2018 die Kollaboration mit Christopher Richard Barker unter dem etwas sperrigen Titel „The Fall And Rise Of Edgar Bourchier And The Horrors Of War“, was den Schrecken des ersten Weltkrieges zum Thema hatte und sich dann als eher sanftes Folk-Album entpuppte. Das aktuelle Album schließt daran jetzt zumindest thematisch im ersten Teil an, wenn es auch musikalisch völlig anders gelagert ist. (weiterlesen…)

YANN TIERSEN – Portrait

Dienstag, 14. Januar 2020

Seit Jahren versucht nun schon Yann Tiersen dem Fluch des Erfolges seines Soundtracks für „Die fabelhafte Welt der Amelie“ zu entkommen und letztendlich zog es ihn fort aus dem Moloch Paris, hin in die bretonische Einöde, genauer gesagt auf die kleine Küsten-Insel Quessant. Gerade seine letzten zwei Alben „Eusa“ und „All“ standen mit ihrem minimalistisch kargen Sound und mystischen Atmosphären für das raue Klima auf der Insel und somit ganz weit weg von der klischeehaft-unbeschwerten Paris-Melancholie seines berühmten Soundtracks, der übrigens in großen Teilen aus Songs seiner ersten Alben bestand, welche dafür aus dem ursprünglichen Rahmen gerissen und in einen völlig anderen Kontext gestellt wurden. Dieser Umstand ärgerte Yann Tiersen schon sehr lange, weshalb er diese Songs sogar nicht mehr Live gespielt hat und dafür auch angefeindet wurde. Paradoxerweise ist er aber gerade durch die „Amelie“-Tantiemen finanziell unabhängig und kann sich so sein Einsiedler-Leben leisten, wie auch genau die Musik, die er wirklich machen will. (weiterlesen…)

YANN TIERSEN – All

Sonntag, 17. März 2019

Hatte schon das Vorgänger-Album „Eusa“ von Yann Tiersen seine Wahlheimat Quessant, eine kleine Insel an der bretonischen Küste, zum Thema, wurde jedoch noch in den berühmten Abbey Road-Studios in London aufgenommen. Für den Nachfolger „All“ ging er jetzt den logischen Schritt und produzierte das Album zusammen mit Gareth Jones in seinem neuen Studio, dass er sich im Gemeindezentrum The Eskal von Quessant eingerichtet hat und welches vorher eine verlassene Discothek war. (weiterlesen…)

LAMBERT – Sweet Apocalypse

Sonntag, 16. Juli 2017

Klavier- bzw. Piano-Musik scheint seit den Erfolgen von Chilly Gonzales, Olafur Arnalds, Max Richter und Nils Frahm wieder in Mode zu sein, wovon auch das großartige wie umtriebige Label Neue Meister aus Berlin zeigt und sich inzwischen sogar ein Yann Tiersen zu einem reinem Klavier-Album berufen zeigt. Im Zuge dieser Welle veröffentlicht jetzt auch der deutsche Pianist LAMBERT sein drittes Album (wenn man die „Excess“-Kassette und die „Lost Tapes“-LP nicht mitrechnet) nicht mehr beim Berliner Indie Staatsakt, sondern auf dem Londoner Major-Klassik-Label Decca-Ableger Mercury KX! Um sich von seinen Mitbewerbern abzuheben, trägt LAMBERT dabei eine Maske, was ich allerdings spätestens seit SIDO und CRO ziemlich albern finde. Sein leichtfüßig tänzelndes Spiel voller süßer Schwermut spricht nämlich auch für sich allein und hat eigentlich ein derartiges Anbiedern an Popmarktmechanismen nicht nötig. (weiterlesen…)

NATURE MORTE – (Cendres)

Sonntag, 26. Februar 2017

NAC_4-Panel_Jcard_BACK_Template_forILLUSTRATORDas letzte reguläre Album „(Nuees)“ von NATURE MORTE ist schon gut 7 Jahre her und in der Zwischenzeit konnte man das bretonische Natur Mystik Dark Ambient-Projekt nur mittels seiner drei Kollaborationen mit DOULEURFANTOME, O PARADIS und Jean Montsegur hören. Leider fristet das mysteriöse Projekt immer noch ein Schattendasein, welches zwar auf gewisse Art und Weise auch zu dem Sound von NATURE MORTE passt, aber gleichfalls irgendwie ungerecht ist. Denn die Musik von NATURE MORTE bzw. das dezente Verknüpfen von Naturgeräuschen und melancholisch Synthesizer-Flächen + dunklen Drones ist gleichzeitig voller Schönheit und Traurigkeit, was zumindest in meinen Ohren einzigartig ist. (weiterlesen…)

YANN TIERSEN – Eusa

Sonntag, 22. Januar 2017

YannTiersen_Eusa_PackshotYann Tiersen wird für immer und ewig mit dem Soundtrack zu den Film „Die wunderbare Welt der Amelie“ assoziiert werden, welcher seit dem gleichzeitig auch als klingende Visitenkarte von Paris herhalten muss. Nach eigener Aussage hasst Yann Tiersen aber diese Stadt, die inzwischen ein warnendes Beispiel für den kulturellen Schmelztiegel aus nordafrikanischer Migranten mit sogenannten No Go-Areas ist und dieses Schicksal bald wohl auch anderen europäischen Metropolen blüht. Dafür liebt der in Brest geborene Musiker seine Wahlheimat Quessant, was eine kleine Insel an der bretonischen Küste ist, wo er fern von jedem urbanen Trubel zurückgezogen lebt. Die Gutmenschen-Musikjournaille wittert bei dieser Ausgangslage natürlich gleich Nationalismus und wie wir natürlich im postfaktischen Zeitalter gelernt haben, ist es da nicht mehr weit bis zum Faschismus… Schon sein letztes Album „Infinity“ hatte dieses karg-idyllische Fleckchen Erde zum Ausgangspunkt und jetzt rund zwei Jahre später kehrt er mit „Eusa“ musikalisch wie geografisch dorthin wieder zurück. (weiterlesen…)