Auflistung für das Stichwort ‘LITERATUR’

Nick Cave: Stranger Than Kindness

Dienstag, 13. April 2021

Es war Sommer 1987 in der DDR und zu später Stunde schickte Lutz Schramm in seiner Sendung „Parocktikum“ auf dem Jugendradiosender DT64 Ausschnitte aus dem damals aktuellen Album „Your Funeral… My Trial“ von NICK CAVE & THE BAD SEEDS hinaus in den Äther. Da diese Sendung im tiefsten Osten und bei uns im „Tal der Ahnungslosen“ (Sachsen) die einzige Möglichkeit war an „schräge“ Musik zu kommen, wurde sie immer gehört und meist auch komplett mitgeschnitten. Die für mich mich so ungewohnt schwer-schlingernden, wie dunkel-düsteren Klängen waren dann völlig anders, als man es von den schon bekannten Dark Wave-Combos wie THE CURE, THE SISTERS OF MERCY, BAUHAUS etc. gewohnt war. Trotzdem oder gerade faszinierten sie mich mit ihrer unruhig-gefährlichen Atmosphäre sofort. Nach dem Mauerfall standen dann natürlich die Platten von Nick Cave und seinen THE BAD SEEDS mit ganz oben auf meinem Einkaufszettel, was im Nachhinein vom Investment-Gesichtspunkt ebenfalls eine gute Entscheidung war. Insbesondere ist „Stranger Than Kindness“ vom Erstkontakt bis heute mein ewiger Lieblings-Song geblieben, dessen Text übrigens von seiner längst verflossenen Geliebten Anita Lane und die Musik von Blixa Bargeld stammt. Genau diesen Titel trägt jetzt ebenso das neue Buch von Nick Cave, welches gleichzeitig auch als Katalog für seine aktuelle Ausstellung in Kopenhagen fungieren kann. (weiterlesen…)

Thilo Wydra: Eine Liebe in Paris – Romy & Alain

Samstag, 6. März 2021

Romy Schneider und Alain Delon waren in den 60er Jahren das Traumpaar des französischen Film, aber wie das so immer mit Traumpaaren ist, hält so eine Konstellation leider nicht lange und bestes (aber nicht mehr ganz aktuelles) Beispiel aus der Schauspieler-Branche dafür sind ja Angelina Jolie und Brad Pitt. Bei den beiden europäischen Schönheits-Ikonen des 20. Jahrhunderts waren es gerade mal 5 Jahre, die einerseits rauschhaft und glamourös verflogen, aber anderseits auch schmerzhaft und selbstzerstörerisch gewesen sind. (weiterlesen…)

Alexander Kühne: Kummer im Westen

Samstag, 26. Dezember 2020

Als Alexander Kühne vor rund vier Jahren seinen Roman-Debüt „Düsterbusch City Lights“ veröffentlichte, gelang ihm ein richtiger Überraschungserfolg. Das Buch war sehr autobiografisch geprägt und handelte von seiner „unruhevollen Jugend“ in der DDR, wo er einer der Macher in der kulturellen Underground-Szene war. Das er dies jedoch nicht in einer der großen Metropolen des kleinen Landes war, sondern in der tiefsten Provinz bzw. in Lugau im Niemandsland von Brandenburg agierte, verschaffte ihm einen zusätzlichen exotischen Bonus. Lugau (Düsterbusch) und sein Jugendclub EXTREM wurde in den 80er Jahren zu einer republikweit bekannten Adresse für Konzerte der unangepassten Jugend, wie der später unter dem Banner „die anderen Bands“ firmierenden Musiker. Natürlich hangelte sich das Ganze stetig am Rande der Legalität im real existierenden Sozialismus entlang, aber das ist ja gerade der Stoff, aus dem Legenden entstehen und Alexander Kühne & sein Team waren so eine in der DDR. Er verschaffte Bands jenseits aller Genregrenzen eine Bühne, Hauptsache diese waren originell und irgendwie anders. „Düsterbusch City Lights“ erzählte dann diese spannende Geschichte, allerdings wurden Namen und Bands mit Pseudonymen versehen, die Zeitzeugen und Kenner der Szene jedoch leicht entschlüsseln können. Der Schreibstil von Alexander Kühne war dabei leicht und flüssig, ja nahezu lässig und er tappte nie in die billige Rolle der Verklärung (Ostalgie). Gerade dadurch wurde „Düsterbusch City Lights“ zu einem spannenden Sittenbild der letzten Jahre in der DDR, welches authentischer wie gleichzeitig unbeschwerter, lustiger und tragischer zu gleich nicht sein könnte. Passenderweise zum 30jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung schließt jetzt die Fortsetzung genau zum „Mauerfall“ nahtlos an und Alexander Kühne bzw. sein Alter Ego Anton Kummer schlittert völlig unvorbereitet, aber voll motiviert in ein vermeintlich neues und besseres Leben. (weiterlesen…)

Debbie Harry: Face It – Die Autobiografie

Freitag, 14. August 2020

Debbie Harry ist nicht BLONDIE, aber sie war bzw. ist u.a. die Sängerin dieser stilbildenden Band! Neben ihrer musikalischen Karriere mit BLONDIE, war sie auch solistisch erfolgreich und ebenso als Schauspielerin in über 30 Rollen tätig. Diese Frau war in den 70ern & 80ern Sex-Symbol, Poster- wie ein frühes Riot-Girl, Umwelt-Aktivistin und Feminismus-Vorreiterin und sollte eigentlich einiges zu erzählen haben. Mit „Face It“ liegt nun ihre Autobiografie vor und als erstes fällt einem die ordentliche Schwere des optisch ansprechenden Buches im trotzdem recht handlichen Format auf. In Gold geprägte Titel-Lettern, der stabile Cover-Einband, hochwertiges Papier und eine reichhaltige Bebilderung der rund 430 Seiten umfassenden Autobiografie zum wirklich kostengünstigen Preis von 25 Euro steigern so weiter die Vorfreude auf das Buch. (weiterlesen…)

John O’Connell: Bowies Bücher – Literatur, die sein Leben veränderte

Mittwoch, 29. Juli 2020

Viel ist über David Bowie und seine Vorreiter-Rolle bzw. sein Einfluss auf die allgemeine Musikgeschichte schon geschrieben worden, aber seit seinem unerwarteten wie so plötzlichen Tod wird er auf einen Sockel gehievt, der ihm zwar gebührt, jedoch auch nicht wirklich notwendig gewesen wäre. Seine umfangreiche Diskografie wird seit dem gnadenlos ausgeschlachtet bzw. wiedergekäut und selbst seine vor Jahren noch als Ramsch vom Wühltisch deklarierte Vinyl-Ware aus den 80ern ist inzwischen zu hochpreisigen Raritäten geworden. Dabei wird immer mehr ausgeblendet, dass nicht alles von David Bowie immer gut und wegweisend war und als Beispiel seien hier seine orientierungslosen 90er Jahre angeführt. Doch die Zeit scheint für ihn zu arbeiten und aktuell erfährt ja sogar sein beliebiges „Schweine-Rock“-Projekt TIN MACHINE eine völlig ungeahnte neue Aufwertung! Doch nun zum vorliegenden neuen Buch über David Bowie, welches 100 Bücher porträtiert, die ihn am meisten beeinflusst und sein Leben verändert hätten. (weiterlesen…)

Mike Evans & Paul Kingsbury: Woodstock – Chronik eines legendären Festivals

Montag, 30. Dezember 2019

2019 jährte sich das legendäre Festival Woodstock zum 50. Mal, was natürlich ein sich anbietendes Jubiläum war, der „Mutter aller Festivals“ mittels Ton- und Bildträgern, TV-Dokumentationen und Büchern ausgiebigst zu huldigen. Ich selbst muss allerdings gestehen, als Jahrgang 1970 durch die Musik der 80er sozialisiert worden zu sein und mit Woodstock bzw. der Hippie-Ära wenig bis gar keine Bezugspunkte habe. Außer zwei/drei Jimi Hendrix-Platten und ein wenig Halbwissen besitze ich nichts zum Thema Woodstock und so kommt mir vorliegendes Buch von Mike Evans und Paul Kingsbury gerade recht, um in Zukunft da mitreden zu können. (weiterlesen…)

Sven Dohrow: Die Abenteuer der TWINS – Electronic Pop in den 80er Jahren

Dienstag, 14. August 2018

Gerade feierte ja das deutsche Electronic-Pop-Duo Ronny Schreinzer und Sven Dohrow THE TWINS mit ihrem neuen Werk „Living For The Future“ ein furioses Comeback, welches 25 Jahre nach dem letzten Studio-Album erschien und gemäß dem Titel gelungen in die Zukunft startet, jedoch ohne dabei die Wurzeln aus den 80ern zu verleugnen. Parallel dazu hat Sven Dohrow auch die Geschichte der TWINS zu Papier gebracht, was er übrigens nicht zum ersten Mal macht, denn er hat schon an einem Fachbuch bzw. einen Bestseller namens „Großes Golf – der moderne Schwung: Wege zum besseren Handicap“ mitgeschrieben. In „Die Abenteuer der TWINS“ schildert er jetzt angenehm lapidar und völlig unprätentiös den Anfangs etwas beschwerlichen Weg des Duos aus Westberlin, der letztendlich dann doch zum Erfolg und in die Charts führte. (weiterlesen…)

Terry Burrows & Daniel Miller: Mute – Die Geschichte eines Labels 1978 bis morgen

Samstag, 30. Dezember 2017

Nachdem der Verlag Blumenbar 2017 schon eine erweiterte Neuauflage der ultimativen DEPECHE MODE-Bibel „Monument“ veröffentlicht hat, erschien jetzt gegen Ende des Jahres ein weiteres interessantes Buch, welches eng mit der englischen Synthie Pop-Band verknüpft ist. Hierbei handelt es sich um die Geschichte ihres jahrzehntelangen Label Mute, das ihnen Anfang der 80er Jahre zu ihrer heutige Weltkarriere verholfen hat und anderseits durch deren finanziellen Erfolg es dem Labelboss Daniel Miller ermöglicht wurde, andere Künstler langfristig aufzubauen, wie gewagte Experimente durchzuführen.

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Dennis Burmeister & Sascha Lange: DEPECHE MODE – Monument (Limited Extendend Version)

Samstag, 27. Mai 2017

DEPECHE MODE sind gerade mit aktuellem (und sehr guten) Album + anschließender Welttour wieder mal in aller Munde und die Gunst dieser Stunde nutzt auch der Verlag Blumenbar, um seine im Jahre 2013 erstmals erschienene Band-Bibel „Monument“ ein weiteres Mal unter die Fans zu bringen. Diesmal allerdings in einer erweiterten Ausgabe, doch dazu später mehr. Das Buch an sich ist mit 2,5 kg Gewicht und knapp 50 Euro Verkaufspreis ein wahrliches Schwergewicht und in Sachen Optik wie Gestaltung edel aufgemacht. (weiterlesen…)

Alex Ogg – California über alles – DEAD KENNEDYS, wie alles begann

Samstag, 31. Oktober 2015

fullview.phpDieses Buch mit dem Untertitel „DEAD KENNEDYS – Wie alles begann“ ist schon erstaunlich, denn es ist das erste Buch überhaupt, welches sich mit der Geschichte dieser legendären amerikanischen Punk-Band beschäftigt. Um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass deren Debütalbum „Fresh Fruit For Rotting Vegetables“ genau so einflussreich war, wie zum Beispiel „Never Mind The Bollocks“ von den SEX PISTOLS und das der LP beiliegende Poster fast alle „Punk-Kinderzimmer“ der 80er Jahre zierte, wie das DK-Logo auf den Lederjacken prangte. (weiterlesen…)