Muss man noch groß Einführendes über DEPECHE MODE am Anfang einer Rezension über ein neues Album stellen? Eigentlich nicht, aber ich mache es trotzdem. Seit Anfang der 80er Jahre steht der Name der Band sinnbildlich für das Genre Synth Pop und alle ihre Alben aus diesem Jahrzehnt sind Klassiker geworden. 1990 folgte dann ihr Meisterwerk „Violator“, dessen Singles noch 17 Jahre später die weltweite Radiolandschaft mitbestimmen. Mit dem nachfolgende Album „Songs Of Faith And Devotion“ und der sich anschließende ausufernde Welttournee brach die Band dann allerdings fast auseinander. Das ungewohnt rockig-spirituelle Album spaltete erstmals die Fans (um später trotzdem zum Lieblingswerk unter den Anhängern zu werden) und die Band implodierte letztendlich in ihrem monströsen Tour-Programm. Alan Wilder nahm in dessen Folge seinen Abschied und Sänger Dave Gahan gab sich völlig dem Heroin hin. Es stand also nicht gut um DEPECHE MODE, aber 4 Jahre später raufte man sich als Trio wieder zusammen und seit dem erschienen im fast zyklischen 4-Jahres-Takt neue Alben + dazugehörige Touren. Allerdings warfen die jeweiligen Alben kaum mehr Hits ab und man hat den Eindruck, dass ohne die ordnende Hand eines Produzenten die Band nichts mehr auf die Reihe bekommen würde, wenn man von der seit dem eher rein geschäftlich strukturierten Arbeitsweise überhaupt noch von einer richtigen Band sprechen kann. Die absolut treue Fanbase von DEPECHE MODE verhilft ihnen trotzdem zu regelmäßigen Nummer 1-Plazierungen in den Charts und immer ausverkauften Tourneen. Die jeweiligen aktuellen musikalischen Leistung von Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher (was macht der eigentlich überhaupt?) sind seit dem aber selbst unter harten Fans stark umstritten und kaum ein Songs seit 1993 konnte sich dauerhaft im Live-Programm halten. Und jetzt „Spirit“, das 14. Album von DEPECHE MODE und gleich wieder der komische Geschmack einer Alibi-Funktion für eine rentabel schröpfende Live-Tour. (weiterlesen…)