Auflistung für das Stichwort ‘IMPORTANT RECORDS’

STEVEN R. SMITH & DIRK SERRIES – Hymnal

Dienstag, 2. August 2016

dirkserries_stevenRsmith_hymnalWie ganz nebenbei, als bedrucktes weißes Tape in einer tapetenartig bedruckten Papphülle kommt diese Kollaboration zwischen Dirk Serries und Steven R. Smith; ein vier-Tracker, der genau so auch gerne auf Vinyl hätte erscheinen dürfen (ohne das Tape als Medium jetzt zu verteufeln)… „Hymn in A“ beginnt wie eine typische Dirk Serries Gitarrenmeditation, die harmonischen Bewegungen und Akkordöffnungen klingen vertraut und bleiben während des Verlaufs von „Hymn in A“ auch das bestimmende Merkmal; das, was vermutet Steven R. Smith beigetragen hat wie eine Grundierung im Hintergrund. (weiterlesen…)

AIDAN BAKER – Triptychs: Variations On A Melody

Donnerstag, 4. Dezember 2014

aidan_baker_Triptychs_Variations_On_A_MelodyAidan Baker. …hallo? …noch jemand interessiert? Es scheint zu den unangenehmen Seiten eines (zugegeben sehr) produktiven Musikerlebens zu gehören, dass sich selbst Liebhaber(innen) abwenden, nur weil sie es, ab einem gewissen Punkt, als „zu viel“ empfinden; deshalb nicht mehr mithalten können (was ja oftmals eigentlich „wollen“ meint) und statt sich selbst und ihre (gewandelte) Einstellung zum Künstler allein eben diesen selbst dafür verantwortlich machen. Marke: wenn du nicht so viel machen würdest, dann könnte ich mich auch noch für dich interessieren. Es ist aber sicherlich ohnehin ungerecht, dieses Phänomen einfach nur einseitig zu begründen; es gibt unglaublich viel Musik. Und es gibt auch richtig viel interessante und packende. Auswahl tut also not und dieser Not muss dann der Einzelne wohl oder übel mit seinen persönlichen Mitteln begegnen und sei es auch nur mit der Feststellung, dass Komplettismus in einer Tonträgersammlung nicht das allein selig machende Element sein muss. Zumal Aidan Baker einer derer ist, die eine Menge tun, diese Art von Not zu verschlimmern, zumindest bei denen, deren Geschmack durch derartige Musik angesprochen wird. Und sicher ist dabei auch, mit Blick auf Komplettismus + Co.: keiner erfindet sich dauernd neu, Entwicklungen finden (auch) in Schüben statt, manches bleibt (auch in der Rückschau) „nur“ Variation. (weiterlesen…)

In Kurz – Wildern in den Genres Part II: Anemone Tube/ Dissecting Table – This Dismal World; Tetuzi Akiyama/ Tom Carter/ Christian Kiefer – The Darkened Mirror; Esmerine – Dalmak; Stranger By Starlight – Chalk White Nights; No Paris – Past Decussation; Born Of Six – Svapiti

Freitag, 4. April 2014

Anemone Tube/ Dissecting Table – This Dismal World (Split-release auf LP, limitierter LP mit Inserts und Cassette; Peripheral Records)

Anemone Tube beginnt mit einem verhallt dunkel atmenden Noise; „In The Mausoleum“ ist damit wohl der erwartet düster kalte Ort, aber alles andere als ruhig. Vielmehr der Ort solcher Geister und ruheloser Seelen, die besser dort blieben, statt ihr Unheil nach außen tragen zu können; die irgendwann aufblitzenden Stimmen in der zunächst wie beruhigenden Abklingphase geben dann wahrhaftig den Rest. „From Anthropocentrism To Demonocentrism“ ist dann das Angebot eines Ausklangs, das Mißtrauen bleibt… Dissecting Table baut einen verführerischen noise-drone, ritualhaft getaktet und im Kern aus einem beschwörenden, predigenden Chor, der Titel 1000 Tones“ wirkt fast wie eine Untertreibung, ist bei aller noisigen Vielschichtigkeit aber paradoxerweise in der Lage, gleichzeitig so etwas wie das ruhige Zentrum im Auge des Sturms auszustrahlen… Irgendwie fazinierend. Bis „1000 Tones“ zunehmend zerbricht…Mastered übrigens von James Plotkin. …und auch die Tapeausgabe ist in ihrer Aufmachung in Silber auf Kupfer perfekt in der visuellen Gestaltung. Perfekt (für alle, die im übertragenen Wortsinne „hörbaren“ Noise vertragen)! (weiterlesen…)

ELIANE RADIGUE – Adnos I-III

Montag, 20. Januar 2014

Eliane Radigue nimmt eine ganz besondere Rolle in der Experimentalmusik ein: zum einen ist sie eine der wenigen Frauen, die sich in der ansonsten (zumindest in der Wahrnehmung und aus Gründen, die ich auch mal gerne wissen würde) mit weiblichen Künstlern sparsam besetzten Szene befindet, zum anderen ist sie schon von Anfang an dabei und hat gleichermaßen Pionierarbeit geleistet und Referenzarbeiten hervorgebracht. Ihre Arbeiten gehen zurück auf die 50er Jahre, erste Veröffentlichungen erfolgten in den 60ern, ab den 70ern erstellt auf dem ARP Synthesizer, einem Modul-Synthesizer aus der Pionierzeit, gleichauf mit denen von Moog, im Gegensatz zu den noch immer erhältlichen Moog-Geräten aber wesentlich stärker in der Spezialistenecke verblieben, nicht zuletzt aufgrund der extrem geringen Stückzahl, in der er produziert wurde. Aber eben auch mit einem Soundappeal, das Zeichen gesetzt hat. (weiterlesen…)

TOTAL LIFE – „Total Life/ Deceh Split“, „Bender/ Drifter“, „Radiator“

Freitag, 6. Dezember 2013

Kevin Doria ist/ war(?) zunächst ein Drittel, lange die Hälfte, zum Schluss(?) wieder ein Drittel von Growing, die mit ihrer eigenen Idee von Gitarrenexperimenten (zunächst sehr ambient, später immer fragmenthafter und gleichzeitig rhythmischer) die musikalische Landschaft bereichert haben. Derzeit scheint der Status von Growing eher unklar, möglicherweise eine Pause, vielleicht auch die Auflösung gerade nach dem ersten Album in erneuter Trio-Besetzung („Pumps“ von 2010). (weiterlesen…)

NADJA + VAMPILLIA – The Perfect World

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Diese Veröffentlichung behält auch in ihrer neuen Inkarnation ihre Geheimnisse für sich… Ursprünglich als Nadja + Vampillia Kollaboration „The Primitive World“ als CD only auf dem japanischen Label Iscollagecollective veröffentlicht, war diese Platte die physische Manifestation aus Studiosicht einer gemeinsamen Japan-Tournee und zumindest ich hatte Schwierigkeiten, die schiere Vielzahl der Vampillia Musiker auf der CD auch tatsächlich herauszuhören, „zu“ allgegenwärtig klang es nach Nadja. Unabhängig davon aber eine durchaus gelungene Veröffentlichung zwischen Atmosphäre und Kante, besonders durch die Kontraste zwischen einzelnen Pianoparts und Grindpassagen bestimmt. (weiterlesen…)

MASTER MUSICIANS OF BUKKAKE – Far West

Mittwoch, 29. Mai 2013

Die Master Musicians Of Bukkake vollendeten vor nicht mal zwei Jahren ihre „totem“ Trilogie: drei Alben, die wildwuchernd einen Mix aus Psychedelic/ Space Rock, Drone-Ambient, Folk und allerlei seltsames Beiwerk beinhalteten. Konnte ich mich am meisten mit dem abschließenden dritten Teil der Trilogie anfreunden, da hier doch ohrenfreundlicher als auf den ersten beiden CDs musiziert wurde, zum Teil melodiöser 70´s Psychedelic Sound regierte und Experimentelles eher als Beiwerk verstanden wurde, schlägt man mit dem aktuellem Werk  „Far West“ ein neues Kapitel auf. Sechs Songs in 36 Minuten, die wiederum einen abgedrehten Mix obengenannter Stile darstellen. (weiterlesen…)

LAND – Night Within

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Fennesz hatte auf seiner ansonsten instrumentalen 2004er-Veröffentlichung „Venice“ den Track „Transit“ David Sylvian für einen Gesangsbeitrag zur Verfügung gestellt (oder um einen Gesangsbeitrag herum komponiert oder oder)… …und damit zumindest aus meiner Sicht einen möglicherweise in dieser Form ungewollten Höhepunkt geschaffen, der seine Dominanz innerhalb der „Venice“ quasi mit unlauteren Mitteln aufbauen konnte: klar, auch die Musik von „Transit“ ist eingängig (für damalige Fennesz-Verhältnisse), der extrem im Vordergrund stehende, warme Gesang von David Sylvian mit seiner typischen Artikulation und Melodieführung und seinem sogar typischen Sound, das hatte und hat innerhalb von „Venice“ allerdings schon fast Aliencharakter. (weiterlesen…)