Das zweite Album des amerikanischen Duos IN RUIN hallt wie ein fernes Echo aus einer längst vergangenen Zeit und selbst seit dem Vorgänger bzw. ihrem Debüt „A Ghost To By Forgotten“ sind ja schon wieder 12 Jahren ins Land gegangen. Das Genre Neo Folk ist ebenso viele Jahre im Siechtum oder Niedergang begriffen, die Anhängerschaft deutlich geschrumpft und ehemalige Aushängeschilder der Szene nur noch ein Schatten ihrer selbst. So ist ein gewisser Comic-Zwerg inzwischen zum Hipster mutiert, ein weiterer zu einer unansehnlichen Flecktarn-Vogelscheuche geworden, die jetzt völlig verbittert wie isoliert Regenbogenfahnen schwenkt und ein anderer Fettwanst versucht krampfhaft seine braune Vergangenheit reinzuwaschen. Irgendwann in dieser Zeit wurde aus Neo Folk plötzlich Apocalyptic Folk und inzwischen heißt es wohl ganz einfach nur noch Dark Folk. Jedoch verblasste der Glanz und die Anziehung stetig, wie Innovationen weitestgehend ausblieben. Am ehesten blieb über die Jahre noch das Projekt DARKWOOD der schlichten Neo Folk-Formel treu, aber in letzter Zeit stießen mit KAELTE oder BY THE SPIRITS neue Gesichter zum Genre hinzu und jetzt eben auch wieder OSTARA und IN RUIN. Letztere sind ja seit 2008 mit DARKWOOD und dem Label Heidenvolk verbunden und ihr neues Album „Hallow“ verströmt, wie schon Eingangs erwähnt, diesen gedämpften nostalgischen Runen-Zauber, der dem Genre einst inne wohnte. (weiterlesen…)