An Howard Philipps Lovecraft (1890 – 1937) scheiden sich noch immer die Geister: Ist er für die einen der bedeutendste Verfasser von Schauergeschichten des 20. Jahrhunderts und ein würdiger Nachfolger Edgar Allen Poes, sehen die anderen in ihm schlicht einen dilettantischen Schundautor und reaktionären Provinzler, der nie wirklich aus seiner Heimatstadt Providence herausgekommen ist. Dessen ungeachtet besitzt der von Lovecraft geschaffene Mythos um die Großen Alten, jenen fremden amphibischen Wesen, die einst von den Sternen auf die Erde kamen und dort nun auf ihre Wiedererweckung warten, so viel Strahlkraft, dass zahlreiche Vertreter der phantastischen Literatur ihn auf ihre jeweils ganz eigene Art fortschrieben. So widmete Robert Bloch, Autor von Psycho, dem Cthulhu-Mythos mehrere Erzählungen, während Stephen King neben einigen seiner Kurzgeschichten vor allem den Vampirroman Brennen muss Salem in der Lovecraft’schen Tradition verortet. Der deutsche Phantastikvielschreiber Wolfgang Hohlbein ließ sich zu Beginn seiner Laufbahn zu der Heftromanserie Der Hexer von Lovecraft inspirieren, und in jüngerer Vergangenheit war es der ukrainische Nachwuchsautor Ljubko Deresch, der in seinem Debütroman Kult die Monster Lovecrafts mit Songs von Pink Floyd verband. Abschließend sei noch Horroraltmeister Whitley Strieber genannt, der mit seinem bisher letzten Roman dem Einsiedler aus Providence seine Referenz erweist. (weiterlesen…)