Auflistung für das Stichwort ‘Dependent Records’

TWICE A MAN – The Couloured Breeze Is A New Dimension

Montag, 2. Juni 2025
Die drei Schweden vom Synth Cold Wave /Dark Elektro Projekt TWICE A MAN habe ich persönlich in ECKI STIEGS Sendung „Grenzwellen“ zum ersten Mal gehört und dazu hatte ich das Glück, einen der Protagonisten, nämlich KARL GASLEBEN im letzten Jahr beim „Grenzwellen“ Konzert live auf der Bühne zu erleben und nach dem Gig einige Fragen stellen zu dürfen. KARL verriet mir da sogar, das er privat eher so Sachen aus dem Metalcore-Bereich hört, was man natürlich so nicht vermutet hätte. Die ersten Platten der Schweden, die mich damals begeistert hatten, waren die „Music for Girls“ mit dem ultimativen Szenehit „Decay“ aus 1982 sowie die „Collection Of Stones“ plus die „Driftwood“ aus dem Jahr 1988. In ihrem Heimatland gelten sie übrigens als die Pioniere der elektronischen Klangerzeugung. TWICE A MAN wurden zudem schon 1981, eigentlich sogar schon 1977 als COSMIC OVERDOSE, in Gothenburg von DAN SÖDERQVIST + KARL GASLEBEN gegründet, später kam dann noch JOCKE SÖDERQVIST dazu und die unterkühlten Synthsoundlandschaften ziehen sich eigentlich auf all ihren Platten wie ein roter Faden durch ihre Aufnahmen. Inspiriert wurden die drei Musiker von Bands wie JOY DIVISION, PINK FLOYD und KRAFTWERK und für mich ist da noch ein bißchen ULTRAVOX, HUMAN LEAGUE und GARY NUMAN mit drin. Dieser Mix ist aber auf der neuen Platte mit den 9 Songs und 50 Minuten Spielzeit nur bedingt vertreten. Denn auf der neuen Veröffentlichung dominieren diesmal eher die organischen, erdigen und atmosphärischen Klanglandschaften, da es für die Gruppe diesmal sehr wichtig war, Elektronik und Naturelemente im großen Ganzen zu vereinen. Dazu beigetragen hat sicher das Studio, das mitten im Wald und ca. 40 KM von Göteborg entfernt liegt. Die Waldspaziergänge und die Gespräche zwischen der Produktion in diesem ganz besonderen Umfeld haben zur Soundfindung sicher auch noch ihren Beitrag geleistet. Außerdem hat das Thema Umweltschutz die Band schon immer gemeinsam vereint und wer macht sich aktuell keine Gedanken zum Zustand der Welt. Das alles hört man schon beim Opener „Birds Eye View“, wo erst verschachtelte Stimmen, dann aber die glasklare Stimme von DAN auf experiementielle, rhythmische Synthbögen prallt oder beim meditativen, fast ambientartigen Track  „Reality Blur“, der im typischen TWICE A MAN Uptempo Sound mit der tragenden Stimme von DAN fast eine Art Kleinod darstellt. In „Second Field“ geht es dann wiederum mit industriellen, stampfenden Einflüssen und kräftig, dynamischen Gesang weiter zur Sache. Die hypnotischen Tracks der Platte dringen nach mehrmaligen Hören tief in das Bewußtsein des Konsumenten ein und vermitteln die natürlichen Botschaften der Welt. Die Klangatmosphären fließen wie ein ruhiger oder auch mal stürmischer Fluß in das Ohr des geneigten Fans, man schaue sich dazu auch gern das wunderbare Video zum Track „Dahlia“ an. Die sehr umtriebigen TWICE A MAN haben in der Vergangenheit auch schon Soundtracks für Theateraufführungen im Royal Dramatic Theater Stockholm, Musik für Filme oder Austellungen, Tanzaufführungen oder Computerspiele entwickelt, der kreativen Ader der Band sind also keine Grenzen gesetzt. Und da die Gruppe sich 5 x im Jahr zu 4 Tagen Session trifft, dürfte in absehbarer Zeit wieder neues Material entstehen, das man dann eventuell einmal Live begutachten könnte.

(S.Erichsen)

THE NORTHERN TERRITORIES – A Star In Orbit Still

Sonntag, 1. Juni 2025

Die beiden Schweden, bereits seit vielen Jahren in Berlin ansässig, haben zwischen 1995-99 3 Alben eingespielt, die für viele Fans und Nischen-Liebhaber Kultstatus besitzen. Eine besondere Art der Emotionalität gerade in den Vocals und der musikalischen Umsetzung, die die Band zwischen alle Genre-Stühle setzten sollte, waren irgendwie zusätzlich durch Label und Business-Themen problematisiert und ließ die Band trotz ihres Potentials viel zu schnell wieder verglühen. Sänger John Alexander Ericson produzierte danach viele introvertierte Solo-Alben zwischen Singer Songwriter und elektronischem Wave, blieb damit aber aus meiner Sicht einer der unterbewerteten Stimmen im Hier und Jetzt. (weiterlesen…)