Widmet man sich der Lebensbeschreibung von Anton Szandor LaVey, läuft man rasch Gefahr sich in einem Netz aus tatsächlichen Ereignissen, Erfindungen und Halbwahrheiten zu verfangen. Verstand LaVey es doch auf virtuose Weise, in seinen Lebenslauf etliche Legenden einzuflechten, um so ein Gesamtkunstwerk der besonderen Art zu schaffen; wobei er für sich das für jeden Menschen geltende Recht in Anspruch genommen hat, seine Vita so zu gestalten, wie es seinem inneren Wesen entspricht. Etliche Kritiker machten es sich später zur Aufgabe, LaVey zu entzaubern und ihm Unwahrheiten nachzuweisen. Besonders hervorgetan hat sich hier Zeena LaVey, die zweite Tochter der Schwarzen Papstes1: bedenkt man, dass sie sich einst mit ihrem Vater überworfen hatte, ja sogar behauptet, ihn durch einen Fluch getötet zu haben, muss man sich fragen, ob ihre vermeintlichen Enthüllungen nicht in Wahrheit Erfindungen sind, um dem Ansehen LaVeys zu schaden. Da es den selbstgewählten Rahmen dieses Essays sprengen würde, soll hier nicht versucht werden, jenes Netz zu entwirren. Ohne gänzlich auf kritische Hinweise zu verzichten, soll hier den Legenden geglaubt und das Lebensbild nachgezeichnet werden, das LaVey selbst von sich entworfen hat. (weiterlesen…)