Auflistung für das Stichwort ‘CARGO’

SUBHEIM – Foray

Sonntag, 6. Dezember 2015

subheimSeine sonnige Heimat Griechenland merkt man Soundtüftler und Visual Artist Kostas Katsika auf seinem dritten Album – wieder via Denovali Records erschienen – wahrlich nicht an. Dunkle Melancholie, durchaus gothisch angehaucht und mittlerweile auch im Orientalischen verwurzelt, war Katsikas Laptop-Elektronik mit Live-Percussion und Downtempo-Ambient schon immer die Einladung zu elektronischen Nachtfahrten, deren melancholisches Grundgehalt dennoch nicht zum Tanzen eignet. Schön auch, dass sich SUBHEIM bei seinen seltenen Live-Auftritten durchaus die Mühe macht, passende Visuals und Landschaftsaufnahmen auf der Leinwand zu zeigen, die den weltverlorenen Kosmos seiner Musik zu unterstreichen wissen. Merke: SUBHEIM ist ein multivisuelles Projekt, das neben der Musik und den daraus resultierenden Emotionen auch Wert auf Ästhetik und konzeptionelle Darbietung legt. (weiterlesen…)

MOLOCH – Die Isolation

Sonntag, 29. November 2015

molochDie Alben von Sergiy Fjordsson tragen schwer depressive Titel wie „Ein Ort zum Sterben“, „Der Schein des Schwärzesten Schnees“ oder „Abstrakter Wald“. Kenner der Codes wissen nach umgehender Analyse von Schwarzweiß-Ästhetik und schwermütigem Grundtenor gleich, dass es sich bei MOLOCH um ein zutiefst suizidales Depressive Black-Metal Projekt handelt. Bereits im April erschienen, gerade aber jetzt im klirrenden Winter sein Potenzial entfachend, bringt uns das Ein-Mann-Black-Metal-Projekt MOLOCH aus der Ukraine ein zutiefst bedrückendes Album in die Vorweihnachtszeit – übrigens sein bereits 95. Tonträger. Viel Spaß beim Sammeln. Bereits die Bilder auf der Homepage des Musikers zeugen von einer tiefen Naturverbundenheit und gleichzeitiger Weltabgeschiedenheit, die der Musiker pflegt. Vor allem schneebedeckte isolierte Wanderhütten in tiefster Waldespracht scheinen die Faszination des Eigenbrödlers zu erwecken. Mit seinen mannigfaltigen Veröffentlichungen auf diffusen US-Kleinstlabels, darunter aber auch so illustren Namen wie Cold Spring, scheint es Fjordsson eine Herzensangelegenheit zu sein, die finstersten Stunden seiner Seele in Musik zu transformieren. Womöglich wäre er sonst längst tot. War das zu abgedroschen? (weiterlesen…)

MULTICAST DYNAMICS – Aquatic System

Samstag, 6. Juni 2015

12 Jacket (Gatefold - Two Pocket) [GD30OB2-N]Wasserbezogener Teil einer vierteiligen Serie musikalisch abstrakter Elementarbetrachtung. Aber (zum Glück): was sich so wissenschaftlich kühl liest, lässt in den Ohren einen Widerhall verführerischer Abgründe entstehen, mal fragmenthaft überraschend -wie Tiefseefische, die urplötzlich vor dem in diesen Tiefen stark begrenzten Bildausschnitt der Kamera auftauchen, nur um ebenso schnell wieder zu verschwinden- mal als durch einen unbekannten Puls im Untergrund getaktete, schwarze Dronefläche. (weiterlesen…)

SECOND MOON OF WINTER – One For Sorrow, Two for Joy

Donnerstag, 2. April 2015

SECOND MOON OF WINTER – One For Sorrow, Two for JoyDas Essener Experimental-Label Denovali schlägt seinen Kurs in Richtung „verschrobene Klangatmosphären“ weiter fort und schickt die Newcomer SECOND MOON OF WINTER ins Rennen. Diese stechen aus der Flut der avantgardistischen Kunstmusik hervor, in dem sie ihr Skelett aus improvisierten Klarinette- und Gitarren-Kompositionen mit geisterhaftem Soprangesang verbinden. Einschlägige Bekannte wie THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE, BOHREN & DER CLUB OF GORE und CARLOS CIPA lassen da sicher grüßen. Zweifler, die glauben, sich einer x-beliebigen Platte ohne Tiefgang stellen zu müssen, entgeht bei dem gespenstischen Debüt allerdings das Alleinstellungsmerkmal des Projekts: der überirdische Operngesang, direkt aus der Geisterbahn gepaart mit einem Schuss irischer Folklore. (weiterlesen…)

SANKT OTTEN – Engtanz Depression

Mittwoch, 4. Februar 2015

sankt_otten_engtanz_depressionDer erste zu hörende Gitarrenton ist nicht per E-Bow erzeugt… …Revolution!? …der nächste andere dann aber doch wieder: …also doch alles beim alten? Eher: nein; „Engtanz Depression“ geht gegenüber den Vorgängern durchaus eigene Wege: weniger straight, ohne kompliziert zu werden; verschrobener, ohne die Zugänge unnötig zu verbarrikadieren; überraschender, ohne sich selbst zu leugnen… Und so klingt auch gleich #2, „Beten, Tanzen, Küssen“, viel mehr wie ein subtil verwehter Nachhall von als ein tatsächliches, (weiterlesen…)

FOGH DEPOT – Fogh Depot

Mittwoch, 4. Februar 2015

Fogh_Depot_fogh_depotJazz / Impro / Techno / Ambient / Drone / akustisches Flair / elektronischer Background. Aus Russland. Und Musiker von dort haben ja durchaus ihre eigene Haltung; nicht zuletzt aufgrund der einfach anders verlaufenen musikalischen Geschichte und eines Publikums, das in der Gesamtschau vielleicht einen (und wenn auch nur etwas) größeren Anteil an Leuten hat, die auf mehr können als nur Pop. Fogh Depot scheinen auf ihrem Debüt(?) in jedem Fall wesentlich unbeeinflusster von jeder hintergründig präsenten Erwartungshaltung zur Erfüllung typischer Genreschemata; statt dessen werden die (rein instrumental gehaltenen) Stücke, (weiterlesen…)

DALE COOPER QUARTET & THE DICTAPHONES+WITXES – Split

Mittwoch, 4. Februar 2015

DaleCooperQuartet+Witxes_SplitSplit + starker Tobak: Das Dale Cooper Quartet & The Dictaphones sind ja gern so etwas wie der Wolf im Schaftspelz; gebrauchen hintergründige Widerhaken im Rahmen stoisch voranschreitender, skelettierter Darkjazz Abstraktionen, die die Höhrer mit loopartiger Struktur vereinnahmen und geradezu sedieren, bevor diese es überhaupt selbst bemerken konnten. „Le Strategie Saint-Frusquin“, dieses seitenlange Stück als Auftakt der Split, verweigert sich dieser bewährten Methode zwar nicht, lässt aber die ganzen hintergründigen Texturen viel weiter nach vorn als bisher gewohnt: (weiterlesen…)

TERMINAL SOUND SYSTEM – Dust Songs

Montag, 5. Januar 2015

TERMINAL SOUND SYSTEM - Dust SongsDenovali gehen in die nächste Runde. Terminal Sound System aka Skye Klein aus Melbourne veröffentlicht nach dem schon sehr guten „a sun spinning backwards“erneut auf dem Qualitätslabel. Diesmal sind es die „Dust Songs“, und passend zur Label-Philosophie mit tollem Cover-Motiv erneut mal wieder so ein Stück Musik, das sich jeglicher Kategorisierung entziehen möchte. Weiß man um die Philosophie, die Herangehensweise des Australiers an Musik, so steht der künstlerische experimentierfreudige Ausdruck je im Vordergrund, wollte er sich auf bis dato keiner seiner Alben zuordnen lassen, und endete das oft in der losen Zuteilung experimentellen Postrocks letztlich wohl auch nicht falsch. Im Vergleich zu den Vorgänger-Alben experimentiert Klein auf dem neuen Long-player viel mit der akustischen Gitarre, benutzt seine Stimme flüsternd, irgendwie schemenhaft zu sehr Bruchstück artigen Stücken. Dunkel angehauchte Szenarien, klaustrophobische Ambient-Schnipsel, die mit der verloren klingenden Gitarre ein starkes Gefühl von Isoliert-sein vermitteln. (weiterlesen…)

MONO – The Last Dawn/ Rays Of Darkness

Donnerstag, 6. November 2014

mono 1Es fühlte sich seit längerer Zeit so an, als wären im Bereich des instrumentalen Rocks, des Postrock, alle Messen gesungen, jedes Riff gespielt, jedes erdenkliche Muster ausgereizt. Als Fan dieser Musik wurde man in den letzten 10 Jahren arg mit Veröffentlichungen verwöhnt, aber auch übersättigt. Die hier zu besprechenden Mono aus Japan gehören zu den Langzeit-Vertretern neben Bands wie Mogwai, Godspeed You Black Emperor, Ef und wie sie alle heißen. (weiterlesen…)

PHARMAKON – Bestial Burden

Dienstag, 4. November 2014

PharmakonAls Tochter von New Yorker Punkrock-Eltern bleiben eigentlich nur zwei Optionen zur Rebellion. Zum einen, dem Vater im akuten Crystal-Meth-Modus erklären, dass man im nächsten Jahr eine Stelle bei der örtlichen Kreissparkasse beginnen wird, während man dabei den geliebten Goldfisch vergewaltigt. Oder Plan B: Noch extremere Musik machen als der exzentrische Herr Papa. Die 23-jährige Margaret Chardie hat sich entschieden und dringt mit ihrem ultrabrutalen Noise-Nihilismus in die Untiefen der menschlichen Seele ein. Dabei möchte sie mit PHARMAKON exakt das Gegenteil erreichen, und wird in Interviews nicht müde zu betonen, dass sie mit ihren harschen Kotz und Würge-Attacken doch nur die schönen Seiten der menschlichen Existenz verstärken und nachhaltige Daseinswirkung erzeugen möchte. (weiterlesen…)