Bevor Laszlo P.S. mit seinen Projekten HIS DIVINE GRACE, WERMUT und ICH WOLLTE, ICH KÖNNTE in der Industrial/Neo Folk-Szene Fuß fasste, war er in den 90er Jahren unter den verschiedensten Pseudonymen im Techno Gabba-Sektor aktiv. Dort veröffentlichte er seinen Amiga Hardcore unter anderem auch auf dem berüchtigten Hamburger Fischkopf-Label und später auf Gigabrosaurus Records. Seine musikalischen Anfänge machte er mit dem Amiga 1000 und ganze 30 (!) der sogenannte Chiptunes aus der Zeit von 1990 bis 1994 sind nun auf vorliegenden Magnettonband unter dem Banner TACITURNE & THE GOREMASTER’S ULTRA HIGH TEMPERED TROOPERS OF XERO TOLERANCE versammelt. Nach anfänglicher Skepsis meinerseits entwickelte der in meinen Ohren doch recht antiquierte wie simple Sound nach etlichen Umdrehungen im Autoradio einen ungemein witzigen Charme, welcher aber bei genauerer Betrachtung auch schon das breit gefächerte musikalische Talent von Laszlo P.S. erkennen lässt. Von Minimal-, Martial-, Synth Pop-, EBM- und Techno-Anleihen, bis hin zu Black Metal-Atmosphären reicht die hier gebotene Bandbreite (im wahrsten Sinne des Wortes) und gibt so indirekt eine Vorschau auf sein ein Jahrzehnt später folgende Schaffen mit dem Label Treue um Treue/Reue um Reue. Das Ganze tönt natürlich Original in Mono aus den Boxen, und dass dieser Retro-Sound im Moment wieder auf verstärktes Interesse trifft, beweist vielleicht auch die Tatsache, dass im Februar 2012 auf dem englischen Robot Elephant-Label eine Compilation mit Chip Sounds des Commodore 64 erscheint. Bis dahin sei aber jenes grelle Tape von TACITURNE empfohlen, welches auf 66 handnummerierte Exemplare limitiert ist und in drei verschiedenen Farbeditionen ausgeliefert wird. (Marco Fiebag)
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