Die „Death Metal Proleten“ von CADAVEROUS CONDITION aus Österreich sind nicht nur eine der ganz ganz wenigen Metal-Bands, die ich persönlich verehre, sondern auch der seltene Fall von einerseits absolut Old School und anderseits völlig Open Minded. So beackert die Band seit 1993 stur das hart-krustige Feld des Death Metal, pflügt dabei unerwartete Coverversionen unter (GRAUZONE, THE SISTERS OF MERCY, DEATH IN JUNE, THE UNDERTONES, WILL OLDHAM) und wartet mit überraschenden Gästen auf (CHANGES, OSTARA, SIXTH COMM, GJÖLL). Gut 5 Jahre sind nun schon seit dem letzten regulären Album „To The Night Sky“ vergangen, die nur durch eine Compilation ihrer Death Folk-Songs beim Label von JULIAN COPE und dem abenteuerlichen Remix-Album „Destroying The Night Sky“ unterbrochen wurden. Gerade letztere CD war ein Novum im Metal-Genre, da dort unter anderem NOCTURNAL EMISSIONS, NURSE WITH WOUND, ASMUS TIETCHENS, THIGHPAULSANDRA und CONTROLLED BLEEDING sich der Songs des letzten Albums annahmen und diese durch den elektronischen Experimentier-Fleischwolf drehten. Auf „Burn Brightly Alone“ stehen jetzt aber wieder die Zeichen auf Sturm und Frontmann Wolfgang Weiss kämpft sich mit seinem rostigen Brüllgesang durch die bekannt-bewährte Mischung aus Death Metal-, Doom- und Folk-Songs mit leicht punkigen Einschlag, wobei prominente Gastbeiträge diesmal von Andrew Liles (CURRENT 93, NURSE WITH WOUND), Paul Beauchamp (BLIND CAVE SALAMANDER) und Tobias Nathaniel (THE BLACK HEART PROCESSION) kommen. Die obligatorische Coverversion stammt von THE DECEMBERISTS, bei der Mark Breyer von SKOOSHNY als Duett-Partner fungiert und was mit Abstand den schönsten wie eingängigsten Moment des Albums darstellt. Darüber hinaus gibt es zwischen den mitreißenden Riffs und Rhythmen auf „Burn Brightly Alone“ mit Fieldrecordings, Sprachsamples, einer singenden Säge und melancholischen Piano-Tupfern bei den insgesamt 13 Songs noch viel mehr zu entdecken und so bleibt auch im Jahre 2011 CADAVEROUS CONDITION eine visionäre Band aus einem Genre, welches schon lange dem Stillstand erlegen ist. (Marco Fiebag)
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