Nachfolger des Debüts ”Without The World“. Also: Alarmglocken bei allen, die die fragile lo-fi-Haltung des Debüts und die überzeugenden Kompositionen zwischen Song und Drone umgehauen hatte? Nun, vielleicht ist “Dear And Unfamiliar“ auf den ersten Blick einfach nur genau das, was der Titel bedeutet: etwas, das (durch die Atmosphäre, die der Gesang aufbaut?) sofort liebgewonnen wird, aber mit einer anderen Seite (vor allem im Vergleich zum Solodebüt); mit Elementen, die erst einmal unvertraut sind, vor allem in der Art, wie sie zusammengesetzt sind. So dass unter Umständen erst weitere Hörgänge benötigt werden, um zu zeigen, wie gut das zusammengeht. Die beiden vermeiden nämlich durchgängig den einfachen Weg, die Musik als bloßen Teppich unter den genau wie auf “Without The World“ produzierten Gesang auszubreiten und damit alle Hörer schnell glücklich zu machen. Statt dessen bleibt die Musik in vielen Fällen fast seltsam fragmentarisch, lässt Stille zu, entwickelt auch mal skelettierte Rhythmen, die auch gegeneinander zu laufen scheinen und wird zum gleichberechtigten Partner des Gesangs. Das alles in einer Ätherik, die der von “Without The World“ entspricht, aber mit einer noch größeren Ruhe insgesamt. Noch langsamer, noch mehr im “irgendwo“, eine Platte, die sich bei jedem Hören neu erfindet. Perfekt. Als CD und LP mit einem Cover, das der Verschrobenheit des Ganzen durchaus entspricht.
(N)
Format: LP/ CD |
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