Ein vielgestaltiges Etwas, das seine wahre Identität nicht sofort preisgeben möchte… vielleicht sogar gar nicht. …zumindest, was die Details betrifft.
So scheint “Heliosphere“, der Opener, zunächst in atmosphärisch ambienten Räumen zweifelhafter Zuordnung zu verweilen, in einer Art von Erwartung der Ankunft einer Entwicklung in Richtung Aufbruch ins dunkle Erdinnere, wird dann aber unvermittelt (und unvorhersehbar) aufgeweckt; durch Perkussion und einen immer forscher voran tastenden Bass, schüttelt so nach rund der Hälfte seiner gut 17minütigen Spielzeit auch noch den letzten Rest flächenhaft verhallter Unwägbarkeit ab und lädt schließlich Bläser ein, die Rhythmusgruppe zu ebensolchem zu verführen. Aber, ein nicht unbekanntes Phänomen, die Dunkelheit lässt sich nichts befehlen und so begleitet sie als (nichtsdestotrotz unerwarteter) Widergänger den Ausklang ins nichts…
Die Entwicklung des mehr als 20minütigen “Solar Mass“ ist, in struktureller Sicht, durchaus vergleichbar; die Atmosphäre, die Sounds und der auf einen einzigen, kurzen Moment der Kraft beschränkte Ausbruch lassen das Stück aber im Gegensatz zu “Heliosphere“ auf nunmehr fast ganzer Länge in einer tückischen Zwischenwelt verharren; versprechend, aber nie erklärend.
Die sparsamen Akkorde und Läufe der Akustikgitarre am Beginn von “Manikarnika“, in ihrer konkreten Öffnung zum Hörer, scheinen da fast den Anker zu werfen (oder zumindest werfen zu wollen): hin zu einer stärkeren Erdung, nicht nur durch den Sound, auch durch eine Komposition, die wesentlich stärker als zuvor, auf Wiederholung von Motiven und Themen setzt. Wenn diese Erdung auch sofort wieder von einer Melodieführung konterkariert wird, die den Hörer aus einem unbekannten und fernen (arabischen) Land zu grüßen scheint… ein Spiel mit Erwartungen und Überraschungen, selbst hier.
Das Cover ein weiteres Mal von Carl Glover mit einer (nur für mich?) ungewohnten Farbenflut; auch diese nicht ohne hintergründige Fallstricke…
…catch me if you can?
(N)
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