EVERY SILVER LINING HAS A COULD – s/t (CD)

Das den Namen der Band tragende Debutalbum „Every silver lining has a cloud“ beginnt mit langsamen, getragenen Pianotönen, die mit einer angenehmen, nachdenklichen geradezu melancholischen Frauenstimme harmonieren. Nach diesem kurzen, intro-artigen Stück erklingen zaghafte Klänge, die einer Spieluhr ähneln (laut Info des Digifiles ist es aber wohl ein Glockenspiel), in die sich bald Geigen und sehr spärlich auch Gitarre und Schlagzeug mischen, so dass ein akustischer, melodischer Song entsteht. Die Art und Weise, wie die Gitarren tönen und sich das Lied entwickelt, erinnert an das Crescendo, das ich auch z.B. bei EXPLOSIONS IN THE SKY schätze. Der dritte Titel, „Such a waste“, weist klarere Songstrukturen auf, hier ist es eine fast flüsternde Männerstimme, die singt und die im Verlauf des Lieds immer wieder kurz, aber geradezu aggressiv, von einer E-Gitarre unterbrochen wird. Völlig ohne Stimme gefällt dann wiederum das nächste Stück, die Musik bleibt in einer gewissen Moll-Stimmung und während Akustikgitarre und Geige fast nach Kammerorchester klingen könnten, verortet das präzise Schlagzeug auch „The air is on fire“ in der Art von Postrock, den GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR maßgeblich prägten. Vor allem Freunde dieser Art von Musik ist dieses Album ans Herz zu legen, auf dem EVERY SILVER LINING HAS A CLOUD ihre Einflüsse gewiss nicht verleugnen, aber zeigen, dass sie zu dem ja wirklich riesigen „Fluss“ der Rockmusik mit eigenen, stellenweise geradezu traumhaften („The sun is already gone“) Melodien und der in diesem Genre doch recht seltenen, aber wirklich schönen Frauenstimme etwas beizutragen haben. Für mich ein wenig ein Überraschungshit, dieses Album einer (mir) bisher völlig unbekannten Band, aber tatsächlich eines, das ich mit Freude immer wieder höre, da die ruhigeren Passagen ebenso gefallen wie die rockigeren, lauteren. Gebt dieser Veröffentlichung eine Chance!

(flake777)

Format: CD
Vertrieb: PROJEKT
Mailorder: Going Underground
 

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