Chris Watson (Ex-CABARET VOLTAIRE/THE HAFLER TRIO) gilt inzwischen seit Jahrzehnten als viel beschäftigter „Field Recordinger“ und wenn er nicht gerade im Auftrage der BBC unterwegs ist, fällt nebenbei immer mal wieder ein Album mit seinen Aufnahmen für das renommierte Touch-Label ab. Diesmal liegt sein Hauptaugenmerk oder besser gesagt Ohrenmerk auf der Kraft der Töne von Insekten, denen ja zum Beispiel auch Rimski-Korsakow mit seinem berühmten „Hummelflug“ oder Ex-SPK-Kopf Graeme Revell auf der LP „The Insect Musicians“ schon ein Denkmal gesetzt haben. Beim ersten Track namens „Midnight At The Oasis“ verdichtet Watson eine Nacht in der Kalahari-Wüste auf 28 Minuten und es ist wirklich erstaunlich bis berauschend, was jene Zeitspanne zwischen Sonnenunter- und -aufgang für interessante Klänge absorbiert. Man hat hier förmlich das Ohr an der Savanne und wird akustischer Zeuge, wie ein vielfältiges Heer von Insekten die Macht übernimmt. Besonders unter Kopfhörern werden dabei die Sinne geschärft, wenn auch der eine oder andere unerwartete Ton unheimlich bis bedrohlich ist bzw. zu erschrecken vermag. Beim zweiten Track wird Chris Watson durch Marcus Davidson unterstützt und die von beiden komponierte „The Bee Symphony“ kombiniert summende Bienen mit klagenden menschlichen Lauten, die letztendlich zu einem mächtigen Drone-Chor verschmelzen. Das ist am Ende fast schon hymnisch und ob das nun Musique Concrete, Ambient, Kunst oder gar nur grober Unfug ist, mag jeder für sich entscheiden, jedoch faszinierend wie hörenswert ist es auf jeden Fall! (Marco Fiebag)
Format: CD |
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