„Universal Emptiness“ heißt diese auf dem Substantia Innominata-Label erschienene 10“, und passend dazu zeigt das Cover auch gleich einen Ausschnitt aus der Leere des Alls. Doch ebenso, wie YEN POX sich bei all der Betonung der Leere auch bei der Cover-Gestaltung (inkl. „gloss spots“) Mühe gegeben hat, zelebrieren sie auch musikalisch keineswegs die Stille, sondern den tiefen, (ver-)lockenden Klang der Leere. In bester ’Drone’-Manier beginnt die unbetitelte A-Seite mit einem tiefen Dröhnen, welches langsam verhallt, jedoch nie ganz verstummt, da, wie ruhige Wellen in einem schwarzen Meer, immer neues Dröhnen erklingt. Dabei wird der Klangsee, um mal nicht von Klangflächen zu sprechen, immer vielschichtiger und man hört es in dessen Tiefe rumoren und kann sich dabei eigentlich nur vorstellen, dass es sich um Dunkles, Amorphes handelt. Indes bilden sich ausreichend Strukturen heraus, so dass der Sound von YEN POX niemals zu einem Sumpf wird – laut Label gab es ja zunächst tatsächlich Probleme mit dem Pressen des Vinyls, da der Sound „zu schwer“ war – und sich das Schwimmen bzw. Versinken darin wirklich sehr angenehm gestaltet. Die B-Seite klingt in meinen Ohren etwas organischer und man könnte glauben, im Klanguntergrund so etwas wie ein dunkles Atmen, oder eher Fauchen, zu vernehmen. Was für ein Wesen könnte dies indes sein, das sich schwerfällig durch die Dunkelheit schiebt? Oder hören wir hier tatsächlich „unbenannte Substanzen“, die in der Leere klingen? Beide Seiten des schwarzen Zehnzöllers bieten allen, die sich darauf einlassen, die unterschiedlichsten Möglichkeiten zum Kopfkino. Und zu diesem Einlassen lädt YEN POX hier wirklich ein.
(flake 777)
Format: 10" |
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