Denovali Records verblüfft einmal mehr mit seiner Bandbreite und neben Stoner & Post Rock, Hardcore, Drone und Doom Jazz kommt dort in letzter Zeit auch vermehrt die Electronica zum Zuge. Wie schon bei der Rerelease des Albums vom BERSARIN QUARTETT, ist auch die Wiederauflage vom Debüt der britischen BLACKFILM (erschien 2008 auf einem griechischen Label) stark von sowjetischen Themen geprägt. Wo es beim BERSARIN QUARTETT vor allem durch den Projekt-Namen, das Artwork und den melancholischen Weiten-Sound Assoziationen zur ehemaligen Sowjetunion gab, sind es bei BLACKFILM eher Titel-Bezeichnungen wie „Stalingrad“, „Eastern“ oder „Come & See“ (verstörender russischer Kriegsfilm), die in diese Richtung weisen. Ansonsten agiert BLACKFILM wesentlich düsterer wie rhythmischer und dringt dabei sogar teilweise in Drum’n Bass-Gefilde vor. Vor allem die jazzigen Drum-Samples tragen immens zur nervös-unruhigen Stimmung bei und ein wahrlich „dunkler Film“ rollt in den rund 58 Minuten des Albums vor dem geistigen Auge ab. Aufgelockert wird diese durchaus finstere Angelegenheit kurz vor Ende nur durch den vom indischen Volksepos beeinflussten Down Beat/Trip Hop-Track „Mahabharata“. Faszinierend und erschreckend zugleich! Das absolut passende und recht bedrückende Artwork wurde dazu von SUBHEIM beigesteuert und mit Volker Kahl von KATTOO (Ex-BEEFCAKE) hat ein alter Bekannter das Mastering übernommen. Die CD im Jewelcase wird umhüllt von einem schicken Pappschuber und die parallele Vinyl-Auflage von insgesamt 500 Stück glänzt durch abenteuerliche Farbgebung der Platten. Für welches Format man sich letztendlich entscheidet, ist jedem selbst überlassen, denn es ist und bleibt ein Trip in menschliche bzw. weltliche Abgründe. (Marco Fiebag)
Format: 2LP / CD |
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