Passend zum (kalendermäßig verfrühten) Herbstbeginn warten die Franzosen von LES FRAGMENTS DE LA NUIT (schöner, aber viel zu langer Bandname) mit einem typischen Neoklassik-Album auf. Da ich mich weder mit Klassik noch mit Neoklassik gut auskenne, frage ich mich, warum ist diese CD ausgerechnet bei mir gelandet? Egal, ich versuche trotzdem mein Bestes. Das Coverartwork des ersten Albums der Franzosen erinnert farblich/atmosphärisch an den grandiosen Film „The Fountain“ und auch die Grundstimmung der Musik ist eher ätherisch düster-verträumt denn nüchtern-realistisch.
LFDLN bestehen aus Michel Villar (Piano) und Ombeline Chardes (Violine), zwei Film-Komponisten, sowie Maryvette Lair und Marion Gomar (zuständig für die textlosen Vocals) und weiteren Musikern, die das Quintett (drei Violinen, ein Cello, ein Piano) vervollständigen. Sechzehn Stücke überzeugen davon, dass hier Profis am Werk sind, die mit dem Album laut eigener Aussage „ihre Vision einer in Mysterien gehüllten Nacht“ präsentieren. Eine Empfehlung für (Neo-)Klassik-Fans, allerdings eher nicht für fachfremde Musiknarren. (F.S.)
Wie der Titel des Albums, der Name der Band und die Covergestaltung (Mond am Nachthimmel, blattlose Bäume und Wolken) ja nahe legen, handelt es sich bei „Musique du Crépuscule“ um ein melancholisches, über weite Stellen sogar richtig trauriges Album. Dabei ist die Musik keineswegs trübselig, es finden sich auch immer einmal wieder muntere und aufbegehrende Passagen, so ist z.B. „Aussault“ alles andere als langsam. Es dominieren klassische Arrangements und akustische Instrumente (ich gehe mal davon aus, es kam gar nichts Synthetisches zum Einsatz, der Promo-CD kann ich indes kein Line-Up entnehmen), allerdings keine Gitarren, so dass der von dem Promo-Sheet gezogene Vergleich zu den (genialen) GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR für mich nicht nachvollziehbar ist, eher schon eine Art von up tempo REGARD EXTRÊME. „Musique du Crépuscule” wird jedenfalls nicht schnell langweilig und ist sicherlich ein Genuss für jeden, der auf akustische, melancholisch-feierliche neoklassische Musik steht. 8/10. (KMF)
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