BARBARA BEAUSOLEIL – Interview

Seit fast dreißig Jahren ist Barbara BEAUSOLEIL mit dem wegen Mordes inhaftierten Musiker BOBBY BEAUSOLEIL verheiratet. Für ihn ist sie nicht nur die wichtigste Verbindung zur Außenwelt, sondern auch eine enge künstlerische Mitarbeiterin. Aber BARBARA BEAUSOLEIL lässt sich nicht auf die Rolle der Ehefrau reduzieren. Vielmehr ist die ausgebildete Künstlerin unabhängig von ihrem Mann auf etlichen Feldern aktiv, etwa als erfolgreiche Malerin und Leiterin einer Tanztruppe. Eine wesentliche Säule ihrer Arbeit ist die Erforschung des Kults um die Große Mutter, der sie eine eigene Internetseite gewidmet hat.

? Kannst du beschreiben, wie du Bobby kennen gelernt hast und wie euer gemeinsamer Weg vom ersten Treffen bis zur Hochzeit aussah?

Das erste Mal sah ich Bobby im Fernsehen. Es war eine lokale Nachrichtensendung aus der Gegend um Stockton/Sacramento in Kalifornien. Der Reporter interviewte einen Mann im Gefängnis, der dort einen Synthesizer entwickelt und gebaut hatte. Ich war gefesselt. Ich rief beim Fernsehsender an, bekam seine Adresse und schrieb ihm einen Brief. Das war Anfang September 1981. Wir schrieben uns mehrere Wochen lang und dann begannen wir zu telefonieren. Das erste Mal ging ich im Oktober ins Gefängnis, um ihn persönlich zu treffen. Ich besuchte ihn anfangs ein oder zwei Mal in der Woche und wir sprachen weiterhin am Telefon miteinander. Im November fragte ich ihn, ob er mich heiraten würde und er willigte ein. Wir wurden im Dezember 1981 getraut.

? Für mich ist es schwer vorstellbar, wie eine Beziehung über Gefängnismauern hinweg funktionieren kann. Kannst du mir etwas über euer Leben als Ehepaar unter diesen speziellen und schwierigen Umständen erzählen?

Ich glaube, am Anfang, im Rausch der Liebe, fühlten wir uns unbesiegbar. Dann, als die Realität einbrach, fühlte ich mich, als wäre ich von einer Klippe gestürzt. Bevor ich Bobby getroffen hatte, war ich niemals auch nur in der Nähe, geschweige denn in einem Gefängnis gewesen. Vier Monate nach unserer Hochzeit wurde Bobby niedergestochen. Das war eine sehr schwere Zeit. Wir kannten uns immer noch kaum und warteten auf unseren ersten „Familien-(Ehepartner-)Besuch“. Ich erinnere mich, wie ich ins Krankenzimmer komme und ihn im Bett liegen sehe, mit allen möglichen Schläuchen, die aus ihm herausragen. Das war auf der Intensivstation, wo sie Besuche verhindern wollten, indem sie alle Stühle aus den Zimmern entfernten. Man konnte sich nirgendwo hinsetzen, also stand ich neben seinem Bett, aber meine Knie gaben nach und ich kniete mich hin, um nicht ohnmächtig zu werden. Die Wache draußen vor der Tür dachte wahrscheinlich, ich würde beten, aber ich versuchte einfach nur, nicht umzufallen. Sobald ich seine Hand genommen hatte, öffnete Bobby seine Augen. Er konnte nicht sprechen, denn er hatte Schläuche im Hals, aber er lächelte und drückte meine Hand so fest, dass ich wusste, er würde überleben. Es war zweimal auf ihn eingestochen worden, sein Herz und beide Lungenflügel waren durchbohrt. Als das Gefängnispersonal ihn endlich ins Krankenhaus gebracht hatte, hatte er so viel Blut verloren, dass sie ihn schon in der Notaufnahme vom Brustbein bis zum Rückgrat aufschnitten, weil nicht genug Zeit war, ihn in die Chirurgie zu bringen. Keiner glaubte, er würde überleben, aber er schaffte es. Wenige Monate später hatten wir unseren ersten Ehepartner-Besuch. In den folgenden Jahren genossen wir diese Besuche etwa alle sechs Monate. Wir konnten in jedem Jahr fünf Tage allein zusammen verbringen. In den frühen 90ern wurden die „Familien-Besuche“ in Kalifornien für alle Insassen, die lebenslange Haftstrafen absaßen, abgeschafft. Seitdem können wir nur noch im Besucherraum des Gefängnisses zusammensein, durch einen Tisch voneinander getrennt sitzend. Außerdem telefonieren wir mehrmals in der Woche miteinander. Es gab Zeiten, in denen ich daran zweifelte, ob es klug gewesen ist, Bobby einen Heiratsantrag gemacht zu haben. Unsere Ehe hält seit 29 Jahren, weil unsere Erwartungen sich geändert haben. Am Anfang, als ich ihn das erste Mal traf, saß Bobby bereits seit 12 Jahren im Gefängnis. Nur wenige Menschen in Kalifornien haben zu dieser Zeit mehr als 15 bis 20 Jahre für vergleichbare Straftaten verbüßt. Der Schwerpunkt lag eher auf Rehabilitation. Doch dann zog eine Atmosphäre der Angst auf – „tough on crime“ – geschaffen hauptsächlich von Politikern, die gewählt werden wollten. Angst ist so ein effektives Mittel, um Menschen aufzustacheln. Die Begnadigung zu „lebenslänglich“ Verurteilter in Kalifornien kam für Jahre buchstäblich zum Stillstand, was den Begnadigungsausschuss überflüssig machte. Der Hype um Bobbys Verbindung zu Charles Manson war ebenfalls ein Faktor für die Entscheidungen des Berufungsausschusses gewesen. Bei seinen Anhörungen kommen sie meistens darauf zurück. Ich glaube, die ganze „Lucifer Rising“-Sache könnte negative Auffassungen auf Seiten des Ausschusses ausgelöst haben. Was Luzifer betrifft, gibt es in diesem Land eine starke, „christlich“ fundierte Furcht. Die meisten haben die christliche Version angenommen und besitzen keine Kenntnisse über den originalen Mythos. Berufungsausschüsse, Distriktanwälte und die Medien sind heiß auf alles, was sie „Kult“ nennen können. Es regt die Angst der Leute an. Ich weiß nicht, ob Bobby noch zu Lebzeiten aus dem Gefängnis entlassen wird. Jedoch vertraue ich nun darauf, dass, wenn es uns bestimmt sein sollte, etwas Zeit miteinander zu verbringen, wir das auch tun werden. Ich habe akzeptiert, dass ich diesen Mann liebe und ich seine Partnerin bin, ob er aus dem Gefängnis herauskommt oder nicht. Ich habe es als große Befreiung empfunden, mich von Erwartungen zu lösen.

? Dein Vater war Marineoffizier und als Kind bist du mit deiner Familie von einem Stützpunkt zum anderen gezogen. Wie hat sich dieses Leben auf deine Persönlichkeit ausgewirkt?

Immer wieder entwurzelt zu werden, ist für die meisten Kinder aus Soldatenfamilien die gängige Lebensweise. Das ist besonders störend und verwirrend, wenn sie in die Schule kommen. Als ich zum  Beispiel mit sieben Jahren in die erste Klasse kam, lebten wir auf Rhode Island, wo Schreibschrift in der ersten Klasse gelehrt wurde. Als ich ein Jahr später in die zweite Klasse kam, lebten wir in Texas, wo Kindern in der ersten Klasse beigebracht wurde, in Druckbuchstaben zu schreiben, aber die Schreibschrift nicht eher lernten, bevor sie zwei Jahre älter waren. Und da ist der Verlust von Freunden, wenn man oft umzieht. Wie vielen Kindern aus Soldatenfamilien war mir klar, dass meine wichtigste Pflicht darin bestand, mich einzufügen, egal wo ich war. Als Kind war ich ziemlich schüchtern, so dass mir das oft wie eine entmutigende Aufgabe erschien, die sich ständig wandelte und wiederholte. Ein anderer Aspekt des Lebens beim Militär, der für die Kinder meiner Generation schwer zu ertragen war, waren die Unmengen an Alkohol, die unsere Eltern konsumierten. Trinken war die vorherrschende gesellige Freizeitbeschäftigung, ein anerkannter Bestandteil der Kultur. Ich weiß nicht, ob sich das geändert hat. Ich hoffe es. Alkohol war der größte Störfaktor für unser Familienleben. Aber das Resultat war, dass ich weitaus anpassungsfähiger für neue Situationen geworden bin, als das der Fall gewesen wäre, wäre ich stabileren Familienverhältnissen aufgewachsen. Ich glaube, das ist eine Eigenschaft, die mir sehr geholfen hat. Ich bin durch neue oder herausfordernde Situationen nicht so leicht einzuschüchtern. Ich denke, meine intensive Liebe zum „Heim“ resultiert auch daraus. Ich habe keine große Lust, zu reisen. Als ich 2001 meine Scheune hier in Oregon fand, fühlte ich mich endlich zu Hause angekommen.

? Wie eng kamst du mit der Gegenkultur der 60er Jahre in Kontakt, etwa den Autoren der Beat Generation oder der Hippiebewegung. Und welche Autoren und Künstler hast du besonders verehrt?

Schon in den frühen 60ern hatte mein Vater die NAVY verlassen und unsere Familie ließ sich in einem Dorf namens Woodstock nieder. Wenn all die Unannehmlichkeiten der vorausgegangenen Jahre dazu führten, dass wir in Woodstock landeten, waren sie das wert. Woodstock ist ein wunderschönes Dorf in den Catskill Mountains im Norden des Bundesstaates New York. Dort begann ich eine starke Verbindung zur Natur und zum schöpferischen Geist zu verspüren. Woodstock war die Heimat vieler Künstler, Schriftsteller und Musiker. Das waren kreative, fortschrittlich denkende Leute – Erforscher des Bewusstseins. In den frühen Tagen waren auch Beatniks da. Anscheinend verwandelten sich die meisten von ihnen in die „Hippies“ der späten 60er. Wir alle experimentierten mit Alternativen zu Alkohol – Marihuana, LSD usw. Es war eine fantastische Zeit zwischen Kindheit und dem Erwachsensein, als alles möglich war. Ich absolvierte die High School 1965 und verließ die Universität von Boston ´69. Der Vietnamkrieg tobte. Diejenigen, die mit bewusstseinserweiternden Drogen experimentierten, gehörten auch zur Friedensbewegung. Die Situation in diesem Land war zu dieser Zeit hochexplosiv. Unbewaffnete Studenten wurden von unserer eigenen Nationalgarde auf dem Gelände der Colleges beschossen und getötet, Hunderttausende starben in Vietnam, amerikanische Städte wurden von unseren eigenen Polizeikräften belagert. Während dieser ganzen Zeit experimentierten wir mit einigen ziemlich harten bewusstseinsverändernden Drogen. Unsere Äußerungen der Missbilligung und des Widerstands gegen den Status Quo stießen auf die lähmende Angst und den Gegenstoß von Teilen unserer Gesellschaft, die immer noch in den 50ern feststeckte. Ich kann mich nicht erinnern, in dieser Zeit viel gelesen zu haben. Ich habe Magister Ludi mehrmals angefangen, aber nie zu Ende gelesen. Ich glaube, dass war eine unbewusste Entscheidung, nachdem ich so viel in der Schule und an der Universität habe lesen müssen. Aber Kunst war immer um mich herum. Und die Folk-Music-Szene war riesig. Es war nicht ungewöhnlich, Bob Dylan oder Joan Baez in einem dortigen Café  zu sehen. Ich mochte auch die Musik, die ich in Boston und jenseits des Flusses in Cambridge kennen gelernt hatte. Der Club 47 war ein beliebter Ort für Live-Musik, etwa von Jim Kweskin, den Muldaurs, Spider John Koerner, Leon Russell, Dave Van Ronk, Richard und Mimi Farina. Ich liebte die Folk-Szene, fühlte mich aber schon immer angezogen vom Rhythm and Blues. Ich kann mich an ein wildes Konzert von Chuck Berry im MIT erinnern, und ich bewunderte Paul Butterfield. Es gab mehrere Kunstgalerien in Woodstock, so dass es einem dort nie an Kunst mangelte. Aber ich denke, die Gemälde, die mir am besten gefielen, waren die wunderbaren Landschaften, die an den Wänden in den Häusern meiner Freunde hingen. Chase, Pike und Carlson sind die Namen, die mir in den Sinn kommen.

? Was hat dich dazu bewogen Kunst zu studieren und Malerin zu werden?

Das Leben in Woodstock war für mich ein wichtiger Faktor bei dem Entschluss, Künstlerin zu werden. Außerdem war meine Mutter ebenfalls Künstlerin, obwohl sie darin nie Karriere machen wollte oder es als Beruf ansah. Sie war eine Künstlernatur. Ich habe einiges von ihrer Kunst geerbt und ich hüte es gut. Ihre Wertschätzung für die Kunst war für mich ein großer Einfluss. Sie war es auch, die mich an Tanz und Musik heranführte.

? Woher nimmst du die Inspiration für deine Malerei und welche Themen bevorzugst du?

Mythologie und Natur sind meine hauptsächlichen Inspirationsquellen. Die Idee fähig zu sein, Bewegung in einem Gemälde darzustellen, inspiriert mich ebenfalls. Ich bin gerade dabei, eine Reihe von Gemälden für eine Ausstellung mit dem Titel „Dancers & Drummers“ fertig zu stellen. Einige dieser Bilder kann man auf der Website Goddess Gallery sehen.

? Ein wichtiger Teil deiner Arbeit ist die Erforschung des Mythos der Großen Mutter. Wie bist du auf dieses faszinierende Thema gestoßen und welche Bedeutung hat es für dich persönlich?

In den frühen 80ern wurde ich auf die Göttin-Bewegung aufmerksam. Ich hörte eine Radiosendung, in der Frauen über die Arbeit von Starhawk, Riane Eisler und anderen diskutierten. Das war der Moment, wo etwas in meinem Inneren „klick“ machte. Ich wuchs in keiner religiösen Familie auf. Als Kind durfte ich in dieser Beziehung alles ausprobieren. Aber in meinem Herzen habe ich mich niemals mit irgendeiner der jüdisch-christlichen Anschauungen, mit denen ich in Berührung gekommen bin, verbunden gefühlt. Als Teenager liebte ich die Mythologien der Griechen, Römer und Ägypter. Die Arbeit von Joseph Campbell lernte ich später kennen und seitdem bin ich eine Studentin der Mythologien der Welt. Nach und nach wurde ich mir der Tatsache bewusst, dass es auf diesem Planeten eine Zeit gegeben hatte, in der viele von uns zur Göttin beteten. Das erschien mir einleuchtend. All die Dinge, die ich am Leben liebe – Natur, Musik, Tanz, Dichtung und Kunst – sind Ausdrucksformen der Göttin. Ich begann zu begreifen, dass durch die Annahme der menschlichen Form auf diesem Planeten meine Beziehung zu Mutter Erde ihren Anfang nahm.

? Glaubst du, dass eine Wiederbelebung des Kultes der Großen Mutter und seiner Lebensprinzipien bei der Lösung der dramatischen Probleme helfen könnte, mit denen die Menschheit konfrontiert ist und die in den patriarchalischen Strukturen unserer Kultur sowie der Dominanz der monotheistischen Religionen und ihrer Werte wurzeln?

Ich glaube, die jüdisch-christlich-islamische Dominanz im Religiösen liegt vielen der Probleme auf unserem Planeten zu Grunde. Jede spirituelle Praktik, die den weiblichen Aspekt des Schöpfers außer Acht lässt, ist auf der Ebene eines göttlichen Ursprungs nicht haltbar. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich die Mother Goddess-Website erstellt habe. Ich glaube, unsere Spezies steht an einem Scheideweg. Wenn wir weiterhin unserem alten Pfad folgen, werden wir in eine evolutionäre Sackgasse geraten. Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum schon seit langer Zeit. Was kann noch selbstmörderischer sein? Die kontinuierliche Evolution unserer Spezies auf diesem Planeten hängt davon ab, wie viele von uns den Bewusstseinssprung machen können, der nötig ist.

? Was hältst du von speziellen heidnischen Kulten, die die Große Göttin verehren, z. B. Wicca?

Ich denke nicht, dass ich Wicca als einen „speziellen heidnischen Kult“ beschreiben würde. Für mich geht es bei wahrem Wicca um die bewusste Wiederanbindung an die Natur. Würde ich mich selbst als eine Wicca bezeichnen, so beschriebe ich mich als „allein Praktizierende“, um die Worte eines meiner Lieblingsautoren zu diesem Thema, Scott Cunningham, zu  gebrauchen.

? Wie würdest du deinen religiösen Glauben charakterisieren und praktizierst du einen speziellen „Kult“?

Das Wort „Kult“ impliziert Dogmatismus und ich bin gegen Dogmen in jeglicher Form. Daher bin ich keine Praktizierende oder Anhängerin einer Religion oder eines Kultes.

? Wie hast du deine Faszination für den Tanz des Mittleren Ostens entdeckt und was bedeutet er heute für dich?

Mein Interesse am Tanz des Mittleren Ostens begann nach der Geburt meines dritten Kindes in den frühen 70ern. Ich liebte die Bewegungen, die ich lernte, aber ich fühlte mich bei dem kabarettartigen Bauchtanz unwohl, was typischerweise bedeutete, dass eine Solotänzerin in einem knappen, paillettenbesetzten Kostüm vor Publikum tanzte. Erst als ich in Kalifornien lebte, in den frühen 90ern, entdeckte ich den „American Tribal-Style“-Bauchtanz. Ich tanzte mit Raks al Beledi und Raks Alat in der Gegend von San Luis Obispo. Der Tanzstil, den wir nun bei Raks Sarama haben, ist eine Kombination von Bauchtanz und Volkstanz. Wir lernen die Choreographie und den Tanz in der Gruppe. Es findet eine großartige Verbindung statt, wenn man mit einer Gruppe tanzt. Energiewellen werden erzeugt, die eine einzelne Tänzerin gar nicht hervorbringen könnte. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

? Im Jahr 1992 hast du deine eigene Tanztruppe, Raks Sarama, gegründet. Beschreibe bitte die Arbeit, kommende Shows und Projekte. Und welches Konzept steckt hinter dieser Gruppe?

Raks Sarama wurde 2003 gebildet, nachdem ich von Kalifornien nach Oregon gezogen war. Ich begann, Klassen in meinem Studio, am örtlichen College der Gemeinde und in einer nahe gelegenen Stadt im Haus einer Freundin zu unterrichten. Etliche meiner fortgeschrittenen Schülerinnen äußerten den Wunsch, eine Tanztruppe zu bilden und waren willens, die erforderliche Zeit zu investieren. Anfangs tanzten wir nur für uns selbst. Dann traten wir allmählich bei lokalen Volksfesten auf, bei Hochzeiten, Geburtstagsfeiern usw. Bald nach unseren ersten Auftritten traf ich die Entscheidung, dass unsere Truppe nicht zu Musik aus der Konserve tanzen würde. Wir wollten nur zu Live-Musik auftreten. Also sprangen mehrere Ehemänner unserer eigenen Tänzerinnen ein und lernten grundlegende Trommelrhythmen des Mittleren Ostens, und da war Raks Sarama wirklich geboren. Wir sind die offizielle Tanztruppe des Shrewsbury Renaissance Jahrmarktes hier in Kings Valley, und auch unseres eher regionalen Canterbury Festivals. Wir treten regelmäßig beim Fine Arts Festival in Silverton, Oregon auf sowie bei den Feierlichkeiten zum „Multi-Cultural Day“. Üblicherweise kommt unser Auftrittsprogramm im Winter etwas zur Ruhe. Dann arbeiten wir an einer neuen Choreographie und der Musik. Wir sind dabei, der Band verschiedene melodische Instrumente hinzuzufügen.

? Benutzt du Bobbys Musik für deine eigenen Auftritte?

Ich habe zu einigen Musikstücken von Bobby Choreographien gemacht. Ich arbeite gerade an Tänzen zu „Island Girl“ und „Tar Pit“ von seinem Album „7“. Außerdem wurde ein weiterer Tanz von mir, er heißt „Bobby Ganesh“, von Bobby inspiriert. Wir sind noch nicht zu seiner Musik aufgetreten, weil wir, wie ich bereits sagte, nie zu Musik vom Band tanzen.

? Wie eng sind deine und Bobbys kreative Arbeit miteinander verbunden?

Bobby und ich haben in all den Jahren bei vielen Projekten zusammengearbeitet. Wir entwickelten und erstellten unsere Websites gemeinsam. Mit White Dog Music ist Bobby der wichtigste kreative Teilnehmer. Ich kümmere mich um den unliebsamen Teil der Arbeit – Anträge ausfüllen, Briefe tippen usw. Mother Goddess und Sisters Bizar sind meine Babys. Das Design unseres Studios  war auch eine Zusammenarbeit.

? Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus und an welchen bevorstehenden Projekten arbeitest du zurzeit?

Ich arbeite an neuen Tänzen für die nächste Saison. Ich würde gern mehr mit der Musik experimentieren, neue Instrumente einbringen – vielleicht für Raks Sarama einige Melodien von Bobby für akustische Instrumente umsetzen. Malen ist eine ständige Beschäftigung. Ich bin auch eine eifrige Gärtnerin und Strickerin, ich habe also viele Projekte, einschließlich Gemüsegärten, Obstbäumen, Blumen, Pullovern und Socken! Wir haben drei Enkelkinder, die alle entzückend und talentiert sind. Leider wohnen sie alle weit entfernt von hier und wir sehen sie nicht so oft wie wir möchten. Außerdem erwarten wir die Ankunft unseres vierten Enkelkindes, dessen Eltern ganz in der Nähe wohnen, so dass wir mehr Zeit miteinander verbringen können. Endlich ein Spielgefährte!

Ich danke dir ganz herzlich für die ausführliche und offene Beantwortung meiner Fragen und wünsche dir alles Gute für dich und deine Projekte!

(M.Boss)

http://www.mothergoddess.com/

http://www.beausoleil.net/garden/index.html

 

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