Was kann einen erwarten, wenn man eine CD einlegt, deren Cover eine stilisierte Grafik des berühmten Bildes „Das Eismeer“ von Casper David Friedrich ziert? Klassik oder Gothic-Rock kommen da in Frage, jedoch experimentelle Ambient-Musik wohl am wenigsten, aber genau das bietet uns das Album „Alt“ des deutschen Electronic-Komponisten Frank Rothkamm, der inzwischen in Amerika lebt und schon für George Lukas gearbeitet hat. Sehr reduzierte Soundschleifen, welche mittels „antiker“ Analog-Computer generiert werden, dominieren die rund 39 Minuten des Albums und vermitteln dabei passend zum Cover-Artwork eine kühle bis eisige Atmosphäre. Selbst bei den Tracknamen waltet der Minimalismus gnadenlos, denn wie schon der Albumtitel bestehen diese alle nur aus 3 Buchstaben. Aufgelockert werden die monoton pulsierenden Rhythmus-Muster dann bei „GUI“ von einem Gitarrenloop und auf „OOO“ gibt es ein „himmlisches“ Vocal-Sample. Die insgesamt 10 Tracks sind in ihrer Laufzeit ebenfalls recht kurz gehalten und unterstreichen somit den experimentellen Ansatz von ROTHKAMM. So richtig in Fahrt kommt das Album wirklich erst nach mehrmaligem Hören und man sollte schon etwas Geduld für ROTHKAMM aufbringen, was sich am Ende aber auszahlen wird. Freunde der modernen Electronic-Avantgarde kommen bei „Alt“ ebenso auf ihre Kosten, wie auch Fans von zum Beispiel BIOSPHERE oder PAN SONIC. Eine interessante Veröffentlichung des französischen Baskaru-Labels, welches immer wieder für eine Überraschung und Entdeckung gut ist. (M.Fiebag)
Format: CD |
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