Ich gebe offen zu, daß ich dem Schaffen von WERKRAUM von Anfang an nicht ohne Vorurteile gegenüber stand, muß jetzt der Berliner Band anläßlich ihres neuen Albums aber meine Achtung zollen, obwohl die Musik trotzdem immer noch nicht die meine ist.
Ganze drei Jahre hat sich Axel Frank Zeit gelassen, um an seiner Version der „Early Love Music“ zu arbeiten bzw. diese reifen zu lassen und heraus gekommen ist eine überraschende Stiländerung, die zumindest ich nicht erwartet hätte. Völlig weg vom Neo Folk und den dezenten Martial Industrial-Ausflügen sind WERKRAUM jetzt ganz im Psychedelic Folk der 60/70er Jahre angekommen und huldigen diesem mit schöner Instrumentierung und Hingabe. Mir persönlich liegt ja wie Eingangs schon erwähnt besonders der Minnesang von Antje Hoppenrath und Axel Frank nicht so sehr, was aber durch die zahlreichen Gastbeiträge von CHANGES, LADY MORPHIA, STAHLWERK9 und STURMPERCHT ausgeglichen wird. Sehr interessant finde ich auch, daß man sich bei „Die rechte Braut“ eines Themas von Thomas Natschinski bedient, welches sicherlich von der legendären Amiga-Märchenplatte „Es war einmal“ stammt. Hiermit beweisen WERKRAUM für mich eine immense Liebe zum Detail, wie auch das ganze Album nur so vor Verweisen und Huldigungen strotzt. Mit „Early Love Music“ haben sich WERKRAUM erfolgreich des Neo vor dem Folk entledigt und man darf gespannt sein, wohin diese Entwicklung noch führen wird. Das Album erscheint in drei verschiedenen Versionen, wobei die Standart-Digipack-Auflage schon eine Augenweide darstellt, aber noch von der auf 300 Stück limitierten Ausgabe im Holzschuber mit Bonus-3“CD und der Doppel-Vinyl-LP übertroffen wird. Letztere enthält übrigens die Songs der 3“-Bonus-CD + einem Extra-Track, so wie zum Teil andere Abmischungen und Versionen der regulären Album-Songs. (M.F.)
Format: CD/ 2LP |
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