Am 19. September 2009 präsentierten Patrick Leagas (6<omm) und die holländische Runenmagierin Freya Aswynn erstmals das 1987 gemeinsam aufgenommene Album „Fruits Of Yggdrasil“ als magische Live-Performance. Das Thema des nun auf diesem wunderschönen Vinyl-Tonträger veröffentlichten Mitschnitt des Auftritts sei hier für die mit der Studioaufnahme unvertrauten Leser kurz umrissen:
Freya rezitiert aus dem Runengedicht der nordischen Edda mit kraftvoll-inbrünstiger Hingabe, beschwört die magischen Kräfte der Runen und erläutert ihre Wirkungen in diversen praktischen Anwendungsbereichen. Dazu trommelt, trompetet und spielt sich Patrick Leagas durch einen düster-bombastischen Soundtrack, der von symphonisch-bedrohlichen Passagen über ritualistisch-monotone Stimmungen bis zu lieblichen Harfenklängen den kehligen Vortrag der zerbrechlichen Zeremonienmeisterin effektiv untermalt, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Außer beim ersten Stück, „Ragnarök“, wo sie zu langsam für die Backingspur war und das, vermutlich um die zyklische Natur des Themas zu betonen, zum Schluss nochmal in der Studioversion gespielt wurde und daher zweimal auf der Platte enthalten ist). Ein zeitloses Werk, das die alten Götter zurückruft. Und für meine Ohren in der Live-Version wesentlich erträglicher, da mir Freya’s Stimme auf dem Original einfach – man verzeihe mir die Direktheit – auf den Sack gegangen war. 2009 aber klingt ihr Organ dunkler, kratziger, voller – obwohl die Aufnahme, bzw. das Mastering, mir sehr leise vorkommt. Dennoch besitzt die Scheibe eine für Picture-Discs unüblich gute, sprich rauschfreie Klangqualität. Dazu kommt die ansprechende grafische Gestaltung sowohl der Platte wie auch des Beiblatts. Schade nur, dass der auf diesem abgedruckte Essay derselbe ist, wie der zur CD-Ausgabe der „Fruits“ von 1990, was etwas irritiert, wenn darin die Rede von der „music of this CD“ ist. Die restlichen Notizen sind von Patricks berüchtigter Nachlässigkeit für Orthografie durchzogen, was den ansonsten rundum schönen Eindruck dieses auf 300 Exemplare limitierten Kunstobjekts leicht schmälert. Aber die Sammler werden damit leben können. (AN)
Format: PIC-LP |
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