Das ich seit Jahren ein Faible für Ambient-Industrial-Musik aus Osteuropa und insbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion habe, dürfte ja inzwischen dem treuen BLACK-Leser nicht entgangen sein. IN MEDITARIVM ist dann so ein Fall, auf den ich ebenso wie LUNAR ABYSS oder REUTOFF durch die bekannte Drone-Single-Reihe aufmerksam geworden bin. IN MEDITARIVM gehört dem sogenannten Ukrainian Dark Syndicate an und hat bisher neben der bereits erwähnten 7“ nur CD-Rs in Eigenregie veröffentlicht, so das man vorliegende CD auf dem polnischen Wrotycz-Label als das erste richtige Album bezeichnen kann. Dieses deckt dann mit seinen 18 Tracks gleich einen Zeitraum von 1998 bis 2008 ab, der trotzdem in sich geschlossen und intensiv dunkel wirkt. Das Ganze offenbart auf mich eine ungemeine archaische Wucht und urige Authentizität, welche die meisten westlichen Dark Ambient-Projekte leider vermissen lassen und was irgendwie bezeichnend für die Mentalität des verschwundenen Ostblocks ist. Besonders die sakral-religiösen Untertöne der einzelnen Tracks nehmen mich gefangen und erinnern nicht von ungefähr an die längst vergangenen Anfangstage des schwedischen Cold Meat Industry-Labels. Auch öffnen sich hier vor meinem geistigen Auge keine Höllenschlünde ähnlich LUSTMORD, sondern gibt mehr einen Blick auf die vernarbte slawische Seele frei. Nebenbei haben die einzelnen Tracks fast schon Song-Charakter, da diese meist im 4 Minuten-Format gehalten sind und somit eine angenehme Ausnahme im Genre darstellen. Ich bin völlig begeistert von diesem Album, welches im ansprechenden Digipack + Mini-Poster daher kommt, auf 500 Stück limitiert und ein weiteres Juwel in der Veröffentlichungsreihe des immer wieder entdeckenswerten Wrotycz-Labels ist. Ganz großes Kino sage ich da oder nur „Geh und hör“… wenn das jetzt jemand zu deuten weiß?! (M.Fiebag)
Format: CD |
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