MEMORY INDEX – Erosion (CD)

Jackson VanHorn ist kein Unbekannter, veröffentlichte einige feine Platten in der letzten Zeit, die sich irgendwo zwischen Post Punk, Shoegaze und Wave/Indie Pop ansiedelten. So ganz doll anders wird es mit dem Projekt MEMORY INDEX zwar nicht, was die Zutaten betrifft und doch sind diese knapp 38 Minuten eine ganz spezielle kleine Nachtfahrt durchs Nirgendwo. Jeder Song ist hier auf den Punkt, Hit an Hit reiht sich aneinander und lässt gehöriges driften und schweben zu – wird doch alles perfekt dosiert ineinander verflochten. Dicht, emotional, kühl, suchend und mit latent nebulöser Gangart performt VanHorn kleine Sehnsuchtssongs, die sich wie am Faden gezogen auf Dich drauf ziehen werden, das sei versprochen! Etwas KVB, Cold Wave und eine Menge eingängig, simpler Tunes halten auf „Erosion“ die Kurzweil hoch. Melancholisch schwebend, sanft und durchweg düster rockend ist der Grossteil der Songs jederzeit einfach gestrickt, spielt sich dadurch schnell und unmittelbar ins melancholische Waver/Post Punk Herz. Songs wie der Opener ‚Hype Violence‘, vor allem die treibend, einfach nur genial pumpenden ‚Wake Up‘ oder das intensive Wave Stück ‚Tulpa‘ fordern zum dunklen Reigen, zum selbstverliebten Tanz im schwachen Licht auf. Man versteht es, mit sehr subtilen, aber hoch hypnotischen Gitarren-Akkorden/Motiven diese Mid Tempo-Stücke strahlen zu lassen und dieses geliebte Gefühl aufkommen zu lassen, das man sich mit der Platte ins Auto setzen möchte um Stundenlang durch die Nacht zu cruisen. Die erste Pink Turns Blue, KVB, die ganz frühen Editors, die besten Soft Kill Momente und trotzdem mit eigenen Vibe agierend, wird Dich mit großer Wahrscheinlichkeit der kleine dunkle Rausch anziehen wie die Motten das Licht. Geile Bass-Läufe, ein stoischer Beat, Shoegaze-affine, eher flüsternd gehauchte dunkle Vocals und schon ist das Paket geschnürt. Ich liebe diese Platte mit ihren kleinen selbstverliebt musizierenden Mini-Hits, wo jeder Akkord, jeder Bass-Move seine Position füllt und die anfänglich eher unauffälligen Melodien nach und nach ihr Netz auswerfen und ich hoffe es finden sich die Opfer – schön eingängig, tanzbares und nächtlich hypnotisches Wave/Post Punk Kleinod zum Ende 2025.

(R.Bärs)

Format: CD
Mailorder: Going Underground
 

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