Michael Gira hat ja schon einige Male das Ende der SWANS verkündet und so soll jetzt „Birthing“ ebenso mal wieder ein solcher Endpunkt sein, zumindest in dieser Konstellation oder wie auch immer. Das Cover-Artwork von „Birthing“ erinnert dabei verblüffend an das damals 1998 „letzte“ Album „The Swans Are Dead“ und unter zwei Stunden bzw. einer Doppel-CDs oder 3fach Vinyl macht es der Meister ja sowieso nicht mehr! Die Hälfte der insgesamt 8 Titel bewegen sich deshalb im 20 Minuten-Bereich und schon alleine diese epischen „Mike Oldfield“-Längen lassen erahnen, was da mit „Birthing“ für ein gewaltiger Opus auf uns zurollt. Auf die mäandernden bis eruptiven Gitarren-Riffs verzichten die SWANS ja schon seit dem vorletzten Werk „Leaving Meaning“ und setzen dagegen massiv auf sirrende Drones mit geisterhafte Background-Chören. Geblieben ist dagegen der knorrig-hohle Gesang von Michael Gira und das Lap Steel Guitar-Geschwurbel von Kristof Hahn zum typisch repetitiv sich vor- und zurück wiegenden Rhythmus. Das Ganze ist diesmal jedoch wesentlich sirenhafter, unheilvoller und dissonanter ausgefallen, weshalb auch dieses Album der SWANS wieder eine physische Herausforderung und Erfahrung darstellt, durch die man erst mal durch muss. Als ich beim schreiben der Rezension das Album über den Laptop bei mittlerer Lautstärke noch einmal nebenher mitlaufen habe lassen, stellte meine Frau sichtlich genervt fest, dass diese „gruslige“ Musik sogar durch Wände dringt (und die ist wohlgemerkt ja so einiges von mir gewohnt)! Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen oder?! Außer vielleicht, dass es trotzdem interessant bleibt, wie und in welcher Form es mit den SWANS weitergeht.
PS: Der Erstauflage der Vinyl- und CD-Ausgabe von „Birthing“ liegt noch eine DVD mit einem Film über den Michael Gira-Solo-Auftritt 2022 in Oslo und ein Livemitschnitt der SWANS von 2024 aus Brooklyn von der „The Beggar“-Tour bei. (Marco Fiebag)
Format: 3LP/2CD |
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