30 Jahre nach dem erfolgreichen selbstbetitelten Debüt veröffentlichen GARBAGE dieser Tage ihr „inzwischen“ 8. Album. Acht Alben in drei Jahrzehnten zeugt ja eigentlich nicht gerade von fleißiger Produktivität, aber dafür sind diese allesamt geraten und das Bandgefüge seit dem konstant stabil. Selbst wenn die Formel von GARBAGE ab dem Debüt irgendwie gleich geblieben ist, klingen alle Alben immer noch sehr modern bzw. sind gut gealtert und weiterhin relevant. Auch auf „Let All That We Imagine Be The Light“ sind die bewährten Inzidenzen diesmal wieder nur dezent anders vermischt und natürlich perfekt ganz weit vorn produziert. Auffällig hier der deutlich gestiegene EDM-Anteil, welcher mittels Vintage Analog-Equipment das saftig-groovig Fundament für die insgesamt 10 neuen Songs bietet. Gegenüber dem politisch wütenden Vorgänger „No Gods No Master“ sind diesmal die Themen der Texte jedoch mehr persönlicher Natur und die Vocals von Shirley wurden sogar in ihrem Schlafzimmer aufgenommen. Die Gitarren sind dafür nicht ganz so präsent, aber immer noch vorhanden und punktuell um so treffender. Shirley Manson ist ebenso stimmlich weiterhin top in Form und fast alle Songs haben richtiges Hit-Potential, allerdings nur, wenn wir noch in den 90ern wären und die Videos dazu auf MTV laufen würden. Wer nach 7 Alben von GARBAGE immer noch nicht genug hat, sollte mit Nummer 8 absolut kein Problem haben und wer jetzt als Neuling mal reinschnuppern möchte, hat mit „Let All That We Imagine Be The Light“ nicht die schlechteste Möglichkeit. Ein Hingucker diesmal auch das Artwork des Albums, welches im Vinyl- und CD-Format mit einem zusätzlichen transparenten Schuber ausgestattet ist. Die Hälfte des Jahres ist ja nun schon fast um und bisher konnten mich noch nicht allzu viele Werke überzeugen, aber „Let All That We Imagine Be The Light“ schon! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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