SLOW READERS CLUB – Out Of A Dream (CD / LP)

Im steten maximalen 2-Jahre-Rhythmus erscheinen neue Alben der Briten und die Frage, die ich mir zu “Out Of A Dream“ im Vorfeld gestellt habe, gehen die Jungs noch weiter in Sachen Pop. Der tanzbare Post Punk, mit Elektronik, Indie und New Wave-Einflüssen verschob sich bereits beim letzten Longplayer weg von der hymnenhaften Melancholie zu mehr Pop. Mit dem neuen Album geht man diesen Weg konsequent weiter, was nicht heißen soll, das die Trademarks der Band verloren gehen. Dies nicht, aber Einflüsse von Erasure (‚Boy So Blue‘) bis zu den Pet Shop Boys vernehme ich hier und da schon irgendwie, nur wird das mit viel Leidenschaft zelebriert und die Songs, die diesmal nicht so die Volltreffer sind, kann man nicht an der eben benannt poppigen Schiene festmachen. Im Gegenteil, es gibt so 1-2 Songs (‚Dear Silence‘ exemplarisch), bei der die Band irgendwie krampfhaft die wohlfeile Melodie zu erzwingen versucht und dies wirkt zu den kongenialen Vorgängern hier und da etwas nachteilig. Es bleibt zum Glück eher die Ausnahme, da über die meiste Zeit der SRC seinen lieben gelernten Klangfarben und Melodien nachsteigt, alles meist schön treibend nach vorne, tanzbar, rockig und poppig und erneut einige tolle Songs dabei um die Ecke kommen. Der starke Opener ‚Technofear‘ hat erstmal alles, was man an drer Band liebt, die hymnische Struktur holt gut ab. Die eindringlichen ‚Puppets‘ und ‚Pirouette‘ sind etwas zurückhaltender, aber nicht minder eindringlich formuliert. Hier und da mit tollen Gitarren-Licks angenehm im Post Punk verhaftet, ohne die poppige Stadion-Pop Tauglichkeit draußen zu lassen., ‚Animals‘, ‚Know This I Am‘ oder die Ballade ‚Little White Lies‘ sind allesamt eingängig und berüchtigt emotional im Gesang. Souverän wie immer steuert Aaron Starke als Frontmann das Schiff, die Band bedient das Back-Up hervorragend. Dieser typisch treibende Post Punk Pop wie in ‚Loved You Then‘ ist dank schöner Melodien, der sehnsuchtsvollen Vocals einfach fast durchgehend ein Abholer. Ist man erstmal komplett im Album angekommen, ist es schon ein typisches SRC-Album, bei dem halt etwas von der Durchschlagskraft in Sachen Hymnen im Vergleich zu manch früheren Releases ein wenig hinterher hinkt. Mir gefällt mit etwas Abzug in der B-Note die Platte richtig gut, die Songs machen Laune und wird das Album wird noch so manches mal über den Teller rollen.

(R.Bärs)

Format: CD / LP
 

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