Was soll man zu DAVID GILMOUR noch groß sagen, ich denke alle die auf anspruchsvolle Kraut/Progressive Rock und auf erhabene Gitarrenakkorde und natürlich auf die unvergleichlichen und einzigartigen PINK FLOYD stehen, werden mitbekommen haben, das nach 9 Jahren wieder eine formidable Soloplatte oder auch ein Spätwerk vom Gitarristen/Bassisten und Sänger erschienen ist. Ganze 5 Monate hat es gebraucht bis GILMOUR die Platte eingespielt hatte und man muß konstatieren, das er es sogar mit 78 Jahren immer noch kann, aber gleichzeitig für mich wieder mal eine Platte, die man sich erst erarbeiten muß, um die kreativen Feinheiten für sich zu erkennen und heraus zu hören, die filigrane Gitarrenkunst von GILMOUR ist hier allgegenwärtig. Ein guter Musikfreund und großer PINK FLOYD Nerd von mir hatte sogar 3 Konzerte in der Londoner Royal Albert Hall besucht, um das Ganze auch live in Augenschein zu nehmen und kam schlichtweg begeistert zurück. Und klar, die 9 Songs mit 2 Bonustracks, strahlen ab den ersten Ton wieder diese absolut weltbekannte 70er Jahre PINK FLOYD Atmosphäre aus, das ist wohl in der DNA und den Genen gerade eines DAVID GILMOUR tief verankert. Das Solo Werk knüpft also Soundtechnisch nahtlos an alte PINK FLOYD Scheiben und an vorherige Soloplatten an, zudem übernimmt im Rahmen des „Generationengesangs „z.b. die jüngste Tochter von GILMOUR, ROMANY im THE MONTGOLFIER BROTHER Coversong „Between Two Points“ den kompletten Gesang, was aber schon mal mit der Familienband VON TRAPPED FAMILY während Corona geprobt wurde. Auch im Bonus-Track „Yes I Have Ghosts“ ist ROMANY GILMOUR involviert. Die Titel an sich besitzen diese gewisse Tiefe und dichte Atmosphäre, sowie natürlich die unverkennbaren, abwechslungsreichen Gitarren-Solos vom Meister himself. Im Titelstück „Luck And Strange“ geht es um die Kindheit in den Golden 60ern und 70er Jahren und bei „The Pipers Call“ dreht es sich um das Thema Drogen, die leider von vielen noch in ihrer Konsumierung überschätzt werden. Außerdem läßt sich GILMOUR in den Texten von seiner 2. Frau / Lyrikerin POLLY SAMSON beraten sowie unterstützen und hat sogar den leider schon verstorbenen RICK WRIGHT im Titel-Track mit einer Keyboard-Aufnahme aus 2007 integriert. Auch sein jüngerer Produzent CHARLIE ANDREW, der schon in den Abbey Road Studios tätig war, sowie die großartige Band aus gestandenen Studiomusikern tragen sehr zu Perfektion der Platte bei und erwähnenswert ist auf jeden Fall der 14-minütige Bonussong „“Luck And Strange“ in der Original Barn Jam Session, hier werden Klangwelten und Gitarrensolos praktisch geatmet und zelebriert. Überzeugen können auch die beiden Instrumentals „Black Cat“ und „Vita Brevis“, sind aber leider sehr kurz gehalten. Das Coverfoto ist vom berühmten Fotografen ANTON CORBIJN ( DEPECHE MODE, U2, TOM WAITS usw. ) erstellt worden, womit sich das Gesamtwerk und der elitäre Künstlerkreis irgendwie wieder zusammen schließt.
(S.Erichsen)
Format: CD / LP |
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