TERESA IN THE MOON – Amygdala (Digital)

Wow, was ein schönes, unendlich romantisches Wave-Album! Freunde da draußen, diese Band aus Ulaanbataar, der Hauptstadt der Mongolei müsst Ihr antesten. Oldschool-Waver, Romantiker und Dark Wave-Nachtschwärmer, wenn Ihr euch nach einer Alternative zu Klassikern wie „Medusa“ von Clan Of Xymox sehnt, das niemals wieder erreichte Debüt der Italiener von Frozen Autumn bis heute für seine unendliche Melancholie liebt und auch von den leichtfüssigen russischen Post-Punk Helden von Motorama nie genug bekommt, dann bitte checkt die Mongolen mit ihrem schmerzhaft schönen, aber auch fließend leichten Wave/Post Punk. Jeder Song frisst sich ins Herz, sticht hier und da sanft mit nur schönen Akkorden, männlichen und weiblichen Vocals, mit unendlich aufgeladener Sehnsucht, die an die bittersüsse hoffnungsvolle Melancholie der „Calendar“ von Motorama erinnert, den 80s Sound der frühen Xymox mit all seinem wehmütig romantischen Trauerflor umarmt, neu einrührt und mit so viel Charme und Liebe neu verpackt. Jeder Waver mussss diese Platte lieben – Ich selbst bin verschossen!! Songs wie ‚Nostalgia‘, ‚Party I’ve Never Been‘, das sehnsüchtige ‚Ivy‘  oder das abschließende ‚Cathedral‘ treiben und schwelgen bis der Arzt kommt, krallen sich jedes einzelne Nerven-Ende des Hörers mit Sehnsucht-Gitarrenmelodien für die Ewigkeit. Die Musik ist einfach gestrickt, simple Rhythmen zwischen verträumt shoegazig, aber meist hymnisch im klassischen Mid Tempo mit gut platzierten Synths und immer wieder nur perfekt inszenierten Gitarren in Moll. Es wird nie düster, im Gegenteil ziehen melancholisch schwebende Melodien durch späte Sommertag-Momente, versüsst mit dieser dafür so typisch nostalgisch, wehmütig aufgeladenen Euphorie. Mit New Wave Bass und umarmenden Gitarren-Picking, wie es liebevoller nicht klingen kann, nimmt Dich ein Song wie ‚Dead Conversation‘ an die Hand, Du stehst allein auf der Tanzfläche und drehst Dich selbstvergessen um Dich selbst, bist komplett mit der Musik allein. Nichts ist hier originell, neu oder anders, aber mit welcher ausgeschlafenen Motivation die Mongolen dem Genre einen unmittelbaren Schuss verpassen, ist nur als wunderschön zu bezeichnen. Ich liebe jeden Akkord dieser Platte, fühlte mich lang nicht mehr so abgeholt von Sounds dieser Art. Absolute Frischzellenkur in Sachen Wave Pop und sanftem hymnischen Post Punk, der vor Dream Pop und Shoegaze-Einflüssen keinen Halt macht. Mehr für den Sommer, ist diese Art Melancholie zum heulen schön und ich kann nicht genug davon kriegen. Danke an die Newcomer für dieses fantastische Album und hoffentlich bald einen Besuch auf dem WGT in Leipzig. 10 von 10!!!!

(R.Bärs)

Format: Digital
 

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