Sascha Black und seine Berliner Band The Halo Trees mit neuer Platte. Stilistisch ist das alles konsequent im bewährten Stil gehalten, soll heißen, angenehm dunkler herbstlicher Indie Rock mit Einflüssen aus melancholisch fließenden PostPunk und Wave Elementen finden sich auf sehr harmonische Weise zusammen. Die Entwicklung liegt natürlich in vielen feinen Details versteckt. Die Rhythmus Fraktion weiß mit gut ineinander fließenden Strukturen zu umarmen, fließt warm und angenehm dunkel durch die Nacht. Sascha seine Vocals sind eh von Haus aus im dunklen Timbre, mit erzählerischer Schlagseite. Ich weiß ich hab zu früheren Zeiten bereits das manchmal fehlende aufreißende Dynamik Element als schwachen Kritikpunkt ausgemacht. Ähnlich fällt es auch hier wieder auf, die Songs haben einen wirklich harmonischen Flow, die großen Momente stellen sich nicht ein. Viel von the National findet sich auch bei den Halo Trees, nur will ich ich partout den Eindruck nicht loswerden, das gerade Sascha mit dieser angenehm dunklen Stimme mit etwas mehr Risikobereitschaft zu manch Hymne hier und da in der Lage wäre. Wenn der geschmeidige Opener „A Lovesong In Blue Minor“ mit feiner Melodik und sanfter Melancholie ohne viel Aufhebens in das Album hinein führt, fühlst Du dich als Hörer sofort willkommen. Der Sound ist dicht, melodisch, dunkel nächtlich, aber nie runter ziehend. The Halo Trees sind nie nur für den Hintergrund musizierend, die Aufmerksamkeit ist gerade bei folgenden kleinen feinen Dark Indie Songs wie dem entspannt trippigen „Happy Man“, dem sehnsüchtig treibenden „One Day We´ll Be There´ oder dem sanft fließenden „PostTruth“ gegeben, nesteln sich die scheinbar unscheinbaren Melodien hier und da ins feine Synapsen Gewebe und fordern ein Wiederhören. Mir gefallen die Arrangements, der Sound hat einfach einen feinen grauen umhüllenden Schleier, vernebelt über die komplette Album-Länge auf schwer definierbare Weise wohlig. Gerade der mit schönen Shoegaze/Post Rock Gitarren Arrangements versehene Schluss-Track „Bringing Light Into the Room“ sticht heraus, mehr davon! Freunde von The National, den Golden Apes, dem irgendwie klassisch dunklen Wave Rock werden ohne Umschweife mit diesem erneut sehr gut produzierten Album ihre Freunde haben, ist der Sound definitiv im Hier und Jetzt, also Alternative und Indie Rock Korsett mit vielen kleinen Sound Details sind up to Date. Feines, homogen sympathisches Release allemal mit etwas zu viel Gleichförmigkeit im Sound, in dem man sich trotz allem gut verlieren kann.
(R.Bärs)
Format: CD |