„Der letzte Schrei“ von HERBST IN PEKING aus dem letzten Jahr hallt noch immer nach, da schieben die Jungs aus der Stalinallee schon wieder ein neues Mini-Album hinterher! Dieses zeigt HERBST IN PEKING einmal mehr von der narkotischen Seite und ihr „Nachtflug“ lässt „Blade Runner“-Atmosphäre mit Endzeit-Poesie von Kai Pohl, Marshall McLuhan und Rex Joswig sich wie Tränen im Regen vermischen. Unterlegt von klaustrophobischen Sandpapier-Loops, Cut-Up-Fragmenten, rückkoppelnden Space Gitarren, manisch-unruhigen SUICIDE-Sequenzen und melancholischen Dub-Rhythmen, hallt die ach so herrlich sonore Stimme der lebenden Repetiermaschine Rex Joswig einem verlässlich leitenden Echolot gleich durch die Nacht. Dazu schauen dann noch der Lizard King und Blind Willie Johnson mahnend aus dem Jenseits vorbei und COLUMN ONE dekonstruieren zum Ende Richard Wagner in nicht mal einer Minuten. Und mag man auf den ersten Blick beim recht simpel wirkende Coverartwork von Kai Pohl an den ostdeutschen Naturschutz (Kretschmann-Eule) oder vielleicht Batman denken – da ist wesentlich mehr und das hat einen doppelten Boden, wie das ganze Mini-Album sowieso. Ein intergalaktischer Nachtflug mit reichlich Turbulenzen hin zum absoluten Grenzpunkt Null! (Marco Fiebag)
Format: CD |
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