Das kleine, aber feine Label Raubbau aus Berlin spürt ja seit vielen Jahren auch ein wenig dem kalten Hauch der schwedischen Schlachthäuser nach und bringt Material ehemals dort beheimatete Künstler heraus. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 1996 SANCTUM auf Cold Meat Industry mit „Lupus In Fabula“ ein in diesem Rahmen polarisierendes Album veröffentlichten, das zwischen Death Noise und Medieval-Instrumentierung schwankte und mit kehligen Metal Core-Gebrüll im Duett mit weiblichen Vokals garniert wurde. In Folge dessen gab es verstreut über die Jahre noch ein paar Veröffentlichungen und Neben- bzw. Folge-Projekte. Eines davon ist PALE und nach einer limitierten CD-R im Jahre 2008 stellt vorliegende Single den ersten regulären Tonträger des schwedischen Trios dar. Das Raubbau in Zusammenarbeit mit Ant-Zen sich dabei nicht nur auf das schnöde Vinyl beschränken, dürfte eigentlich klar sein und sie verpacken das Ganze in einer 8“formatigen Buch-Broschüre. Diese bietet auf 48 Seiten typisch ästhetischen s/w-Fotos von Salt, welche karge Landschaften und verlassene Industrie-Brachen zeigen. Die zwei Tracks der beiliegenden Vinyl-Single setzten dann die mit den Fotos erschaffene dystopische Atmosphäre musikalisch illustrierend als Soundtrack stimmig um. So hämmert dann grollend pechschwarzer und frostig Todes Noise mit scharfkantigen Ecken aus den Boxen, der von schleppenden Rhythmen und doomig-aggressiven Gesang dominiert wird. Gefällt mir verdammt gut, macht richtig Lust auf mehr und da könnte wirklich noch ein ganzes Album folgen. Doch erst einmal gilt es sich dem auf 148 Exemplaren limitierten Set zu widmen (welchem übrigens extra noch ein Downloadcode beiliegt) und die gelungene Symbiose von Artwork mit Sound auf sich wirken zu lassen! (Marco Fiebag)
Format: 7"+Buch |
Stichworte: |