Irgendwie lief das Projekt HIGHERSENSE von Daniel Schmidt bisher in der „dunklen Szene“ völlig unter dem Radar, was sich jetzt mit seinem zweiten Album ändern kann, aber auch nicht. Hört man „A Place Called Home“ zum ersten Mal, denkt man sofort an den typischen Synth-Pop im Stile von CAMOUFLAGE oder DE/VISION, nur eben das im Falle von HIGHERSENSE der Pop noch deutlich mehr betont wird. Das seine helfenden Instrumentalisten und Sängerinnen dann u.a. aus dem „Deutschland sucht den Superstar“-Umfeld kommen, ist dabei sicher hilfreich, für eine Szene-Akzeptanz jedoch weniger förderlich. Auch Produzent Olaf Wollschläger ist ja eher für seine softe Hand im Electro-Bereich bekannt und liefert auf „A Place Called Home“ eine erwartbare solide Arbeit ohne Ecken und Kanten ab. Damit hat ja die „schwarze“ Gemeinde seit Jahren aber eh kein Problem mehr, zumal Daniel Schmidt mich stimmlich stark an das samtige Organ von Sven Friedrich (SOLAR FAKE, ZERAPHINE) erinnert. Wer damit aber was anfangen kann, gepaart mit extrem poppig-zuckrigen Electro-Pop mit akustischen Elementen, sollte HIGHERSENSE unbedingt mal ein Ohr leihen! Ein Hingucker ist das hochformatige CD-Digipack mit dem Si-Fi-Comic-Cover auf jeden Fall, praktisch ist dieses allerdings nicht wirklich und nach meinen Geschmack sowieso nicht. Der zählt hier aber mal nicht, denn ich bin nur ein alter weißer Mann, der in diesen Belangen dann doch eher auf THE TWINS zurück greift. Auf jeden Fall ist „A Place Called Home“ handwerklich sehr gut gemacht und HIGHERSENSE wird mit diesem Album sein Publikum finden. (Marco Fiebag)
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