Mich hatte ja schon das letzte Album „Am Hain von Romowe“ von WINTERBERG mit seinem wohlig melancholischen Ambient begeistert und um so mehr war ich natürlich auf den Nachfolger gespannt. Der Titel „Mollnacht“ verspricht schon mal ähnlich gedämpften Sound zum abtauchen und wegdriften, jedoch wird es erst einmal etwas ungemütlicher. „Wellengang“ (11 Minuten) und „Kubikminuten“ (22 Minuten) verbreiten nämlich eine gewisse Unruhe, was eventuell an der elektrischen Schlagwerk Influenz von COLUMN ONE im Geiste der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN liegen mag und kurzzeitig gar Einflüsse der Berliner Schule aufkommen. Das abschließende „Trockendock“ (33 Minuten) fluten dann aber endlich dezent abgedunkelt und wunderbar „mollig“ den Raum und wird der Funktionalität des Genre-Begriffs Ambient im Sinne von Brian Eno mehr als gerecht! Diesen „Trockendock“ in seiner bannenden warmen Tonalität möchte man nicht so schnell wieder verlassen, um in tiefster Nacht einfach weiterzusegeln. Wieder mal ein wunderbares Kleinod-Werk des freischaffenden Theater-, Film- und Tanz-Komponisten WINTERBERG, der hauptsächlichst in Dresden im bildenden Kunst-Sektor tätig ist. (Marco Fiebag)
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