Die brasilianische und meist in Paris lebende Cellistin Dominique Pinto alias DOM LA NENA hat, neben drei Alben und dem Projekt BIRDS ON A WIRE, ihre musikalischen Fähigkeiten auch schon solch namhaften französischen Künstlern wie Jane Birkin, Etienne Daho, Jeanne Moreau, Emmanuel Da Silva und Marie Dauphin zur Verfügung gestellt. Mit dem eigenen vierten Werk kehrt sie jetzt zu ihren Wurzeln zurück und konzentrierte sich dabei völlig auf ihr Cello namens Leon, welches deshalb auch Titel gebend für das Album ist. Das Cello-Spiel von Dominique Pinto ist auf den 10 Stücken von „Leon“ ganz nach meinem Geschmack und zutiefst melancholisch, warm brummend und wehmütig schluchzend. Auf Gesang verzichtet sie diesmal völlig und die unterstützenden Harmoniechor-Passagen erinnern mich angenehm an die Soundtracks französischer oder italienischer Filme aus den 60/70er Jahren. Doch auch wenn das Album nur mit dem Cello komponiert wurde, klingen die einzelnen Stücke trotz ihrer Intimität keineswegs minimal, sondern wurden durch Produzent Noah Georgeson dezent in die Breite und Tiefe gemischt. „Leon“ verstrahlt dabei eine zum niederknien betörende Zärtlichkeit und ungemeine Melodiösität, die seinesgleichen sucht und mich das Album sofort ins Herz , wie auch in meine Top 10 des Jahres schließen lässt. Ganz wundervolles Kammermusik-Kino und mit realen Chancen für die große Leinwand! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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