Wer vor kurzem die Gelegenheit hatte, die 5TIMES ZERO aus Essen einmal live zu erleben, konnte sich ein gutes Bild von der fulminanten Bühnenpräsenz der poppigen Industrial Elektrorocker machen. Die Band gibt es übrigens schon seit 2015. Das Konzert mit MASSIV IN MENSCH und PURWIEN/KOWA im Bahnhof Langendreer in Bochum hatte viele meiner Freunde begeistert, die Attila und Mick am Mikro, Jürgen und Hendrik am Keyboard, Carsten am Schlagzeug dort den Abend erlebt hatten. Und wenn ich lese was die Band so privat an Musik hört, paßt das genau zur Sound-Ausrichtung von 5TIMES ZERO, denn Gruppen wie PRODIGY, CHEMICAL BROTHERS, DEPECHE MODE, NINE INCH NAILS, FRONT 242, NUMB, UNDERWORLD, OOMPH, NEW ORDER, HEAVEN 17, SHOCK THERAPY und MINISTRY passen im Mix haargenau in die Klanglandschaft der 5 Musiker, hier gibt es wirklich einiges an verschiedenen Musikfacetten zu entdecken. Auch die Videos zum Szene-Hit „Don`t Push Me“ das absolut nach PRODIGY klingt oder zu „Augen der Großstadt“( mit historischen schwarz weiß Geschichtsaufnahmen) und zu „Beautiful“ von der EP „Zero Grafity“ können sich visuell sehen lassen. Beim Start der CD nun mit „Cool Down“ und in „Train“ ( guckt auch hier das comic hafte Trickvideo der 2020er Version) gibt es dynamische Power-Tracks mit Strom Gitarrensound, in „Stramm“ fast eine Hommage an OOMPH, muß man nach dem gereimten Text „1,2,3…der Frieden ist vorbei“ sofort an OOMPH mit „Augen auf, ich komme“ ( „1,2,3,4 Eckstein, alles muß versteckt sein“) denken. In „Preheat“ und „Euphoria Phobia“ geht es Dark Wave rockig zur Sache und irgendwie schimmert hier auch etwas Industrial Techno durch und in „Weltschmerz“ wird gar Deutsch – Englisch gesungen, was sich in dem Song außerordentlich gut macht. Richtig schön treibend und krachend beat lastig wird es bei „Was ich Liebe“, für mich ein echter Knaller und ein Highlight der Platte, genauso wie „Escape from Love“ ( incl. dem emotionalen Video) ein melodischer Synth-Pop Song. Die cool, lässig, rockigen Gesangs Stimmen sind zudem optimal in die Tracks integriert, man merkt den Jungs tatsächlich an das sie schon länger Musik machen. Fazit : Die 11 eingängigen und tanzbaren „crashigen“ Tracks mit fast 60 Minuten Spielzeit des Albums, incl. 3 German Spoken Words, spiegeln den ultimativen Sound und die Synergien der 5 Musiker absolut wieder, hier kommt zusammen was zusammengehört. 5TIMES ZERO haben recht viel Herzblut in ihre elektronisch, fetzigen Musikstücke eingesetzt und gerade beim Autofahren kann man zu den Songs und Sounds mal so richtig Gas geben. Man darf jetzt schon auf weitere Veröffentlichungen gespannt sein.
(S.Erichsen)
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