Da hatte ich vor kurzem im Hamburger Nachtspeicher Club eine echt coole und junge Band entdeckt : THE HAUNTED YOUTH aus Belgien mit Bandleader, Songschreiber JOACHIM LIEBENS, der noch nicht mal die 30 Jahre überschritten hat. Der charakteristische Sound mit verträumten Gitarren, atmosphärischen Synthies und samtweicher Stimme läßt einen sofort an vergangene Zeiten erinnern.Ich und viele andere „Freaks/Nerds“ meines Alters sind auch deshalb so angetan, weil der Klangteppich der Band die 80er zurück holt und stark an Gruppen wie alte CLAN OF XYMOX, MGMT, etwas CURE, THE ESSENCE, DIIV, I AM THE SHADOW, THE CITY GATES, ehemalige HOLYGRAM, TRAITRS, ACTORS, MIDWIFE, RITUAL HOWLS, SCHONWALD, DIIV oder auch an Shoegaze von SLOWDIVE und Co. erinnert. Der melancholische Dream Pop/ hypnotische Dark Wave, der sich textlich an Themen wie Verzweiflung und dem Gegenpart Hoffnung, aber auch an missverstandenen Außenseiter Gefühlen orientiert, ist für mich ein musikalisch, verträumtes Kleinod geworden, das zeigt sich auch bei der Debütsingle und wahren Dream-Pop Hymne „Teen Rebel“! Mit dem Track gewann die Gruppe den Studio Brüssel Talentwettbewerb und daher bekam der Song viel Airplay in Belgien und Holland und auf Radiosendern wie KEXP oder KCRW, wie auch jenseits des großen Teiches, wo es THE HAUNTED YOUTH dann auf die Titelseite des bekannten US Online Magazines CONSEQUENCE OF SOUND oder ins Magazin NME geschafft hatten, u.a. mit der Wavesingle „Gone“. Das bekommt auch nicht jeder hin. Das Quintett aus Belgien sucht in seinen Songs auch so etwas wie eine gewisse Sehnsucht nach besseren Zeiten, die Titel sind so etwas wie eine außergewöhnliche Rezeptur für emotionale Resonanz, das hört und fühlt man in Tracks wie „Teen Rebel“ oder „Coming Home“. Im Schlusslied „Fist In My Pocket“ verspricht LIEBENS dann noch, „das irgendwann alles vorbei ist und bessere Augenblicke kommen werden“. Diese Songs speziell tragen diese bittere Süße unerfüllter Liebe praktisch in sich, aber auch die Vorfreude auf alles Gute, was da noch kommen mag. Mit der thematisch musikalischen Umsetzung stehen sie schon jetzt in der Tradition einiger Bands, die das auch so zelebrieren, wie THE CURE z.B. Dazu Bandchef LIEBENS selber, der bei der Produktion wahrlich sein Herzblut in diese Platte gesteckt hat : „So düster die Texte auch teils sind, als Ganzes strahlt das Album Erlösung und Verbundenheit aus und vermittelt das es ok ist, sich ab und an beschissen zu fühlen. Ich hoffe aber dennoch, das dieses Album universell und zugänglich genug ist, damit es andere auf gleiche Weise genießen können“ ! Gutes Schlusswort.
(S.Erichsen)
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