YANN TIERSEN – 11 5 18 2 5 18 (2LP/CD)

Folgend auf sein hypnotisch fließendes Werk „Kerber“ aus dem letzten Jahr, veröffentlicht Yann Tiersen relativ schnell ein weiteres Album. „Kerber“ war schon deutlich elektronischer ausgefallen, als noch seine vom Klavier dominierten Veröffentlichungen davor und mit „11 5 18 2 5 18“ setzt er diese Entwicklung jetzt konsequent fort. Die Musik entstand dabei nur eher so nebenbei bzw. im Zuge seiner Vorbereitungen für das Berliner Modular- und Synthesizer-Festival „Superbooth“. Basierend auf Fundamenten von Songs aus seiner umfangreichen Diskografie, programmierte und modulierte Yann Tiersen daraus völlig neue Tracks. Anfangs noch etwas zaghaft und verhuscht, pulsieren die Sounds dann schon mal etwas schneller, es stampfen mitunter sogar die Beats, es gibt Vocooder-Vocals und herrlich melodische Anleihen bei KRAFTWERK. Dem letzten Track leiht dann seine Ehefrau Emilie ihre wunderbar verwunschene Stimme, die ja mit ihrem eigenen Projekt QUINQUIS auf der aktuellen Tour von Yann Tiersen im Vorprogramm zu erleben ist. Dieser hat dann auch am meisten noch konventionelle Songstrukturen und weißt irgendwie zurück in die 80er, was irgendwie auch passt, denn QUINQUIS haben ja kürzlich auch erst „Take My Breath Away“ von BERLIN neu interpretiert. Die insgesamt 9 Tracks ergeben letztendlich ein feingliedrig verwobenes Album, bei dem es auch nach mehreren Hördurchgängen immer noch neue Facetten zu entdecken gibt. Immer wieder schön – wie so fast alles von Yann Tiersen!

PS: Die Vinyl-Ausgabe von „11 5 18 2 5 18“ erscheint übrigens verspätet erst jetzt im Herbst, aber dafür gab es schon mal eine limitierte 12“ mit 6 Remixen vom „Kerber“-Album, welche u.a. von Terence Fixmer und Laurel Halo durchgeführt wurden. (Marco Fiebag)

Format: 2LP/CD
Vertrieb: Mute / PIAS
 

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