SUEDE – Autofiction (LP/CD)

Ich muss gestehen, dass mir SUEDE damals 1993 in Dauerschleife auf MTV ganz schön auf den Zeiger gingen, aber mit ihrem zweiten Album „Dog Man Star“ hatten sie mich dann doch noch gekriegt. Bis „A New Morning“ war ich dabei, auch beim THE TEARS-Projekt und den ersten beiden Solo-Alben von Sänger Brett Anderson, dann verlor ich jedoch die Band völlig aus den Augen und Ohren. Die Reunion 2010 nach dem Split im Jahre 2003 ging völlig an mir vorbei, wie ebenso die drei seit dem veröffentlichten Alben. Jetzt liegt aber „Autofiction“ vor und ich bin wieder voll drin, wie sich auch so einiges bei SUEDE getan haben muss. Der Sound auf „Autofiction“ geht wieder zurück zu den ganz frühen Anfängen der Band, man gibt sich schroff, bissig und kantig mit einer gehörigen Portion Post Punk im Grundgerüst der 11 neuen Songs. Der exaltierte Brit Pop-Glam ihrer erfolgreichen Phase scheint fast gänzlich verschwunden und gleichzeitig das androgyne Timbre im Gesang von Brett Anderson. Natürlich blitzen hier und da trotzdem (oder gerade) die alten SUEDE-Trademarks auf und die obligatorische Tränenzieher-Ballade gibt es oben drauf. Der allgemeine Tenor von „Autofiction“ ist jedoch deutlich kräftiger, dunkler und schärfer als sonst ausgefallen! Ein wahrlich aufpeitschendes und frisch wirkendes Album – perfekt und wie gemacht für die bald kommenden Jahresbestenlisten 2022! (Marco Fiebag)

Format: LP/CD
Vertrieb: BMG
 

Stichworte:
, , , , ,