DAVID E. WILLIAMS – Get me a ladder… Get me a ladder… (CD)

DAVID E. WILLIAMS ist für Freunde der dunkleren, musikalischen Subkultur sicher kein Unbekannter oder Fremder, wartet der vielseitige “Barde” hier doch bereits mit seinem neunten Album auf.  Und nach einem eher experimentellen, düsteratmosphärischen Intro zeigt der Titeltrack dann auch gleich, dass sich Witz, Rhythmus und eine gewisse Nähe zum Dark bzw. Neofolk (ich habe DAVID E. WILLIAMS bisher nur einmal live gesehen und zwar als Support für BLOOD AXIS) sowie eine gewisse Eingängigkeit nicht ausschließen. Nach den ersten paar schmissigen Up-Tempo-Songs ist dann “Gangrenous Nebula”, eine etwas zurückgenommene Piano-Ballade mit ganz leichten Noise-Elementen, ein erster Höhepunkt für mich, der mich etwas an KING DUDEs “Shine Your Light” erinnert, was immer noch eine meiner liebsten Dark Folk Balladen ist. Gleich darauf zeigt DAVID E. WILLIAMS dann jedoch, dass er eben nicht nur Songs dunklerer Stimmung, sondern auch geradezu komödiantische und unheimlich ins Ohr gehende beherrscht: “The man who invented ketchup” lädt eigentlich gleich beim ersten Hören zum Mitsingen ein – und deutet doch auch durch sein instrumentelles Outro an, dass es eben nicht nur ein Kalauer ist, was hier erklingt. Langweilig wird es hier jedenfalls nicht, dafür beherrscht der Künstler einfach sein Keyboard und seine Stimme – ich denke, auf die Texte zu achten, erhöht den Hörspaß ungemein – zu sehr, zumal er immer mal wieder von JONATHAN CANADY (DEATHPILE), LLOYD JAMES (NAEVUS, CRISIS), ANDREW KING und JANE ELIZABETH unterstützt wird. So ertappt man sich womöglich innerhalb einer Viertelstunde, “Turn your back on sodomy and turn your front to me” mitzusingen und dann dem geradezu andächtig elegischen “We the ill are not so well” zu lauschen. Hat dieses Album einen Rahmen? Wenn ja, fielen “Throat Wound” und “This is my play’s last scene (John Donne)” aus diesem, da es sich hier um gelungene Dark Ambient bzw. Industrial Stücke handelt, sicher also Anspieltipps für Freunde dieser Genres! Diese beiden Stücke wiederum rahmen “Eucharist v. Leukemia” ein, zu dem ich nur schreiben möchte: Wo manch einer “kukuku” singt, wird hier “lalala” gesungen..

Reinhören, durchhören, mitsingen, genießen!   (flake)

Format: CD
 

Stichworte:
, ,