Leider konnte ich im August 1994 im Bürgerhaus Stollwerk in Köln nicht dabei sein, um eines der größten Elektronik Talente seiner Zeit zu bewundern und zu genießen. Und zudem verstarb der kreative Künstler im März 2004 dann auch schon viel zu früh. Die letzte Platte war „Brave New Worlds“ in 1999 und sein Überhit war wohl „Departure“ von der großartigen „Eclipse“ Platte aus 1982, die auch gleichzeitig meine erste im Plattenladen selbstentdeckte Vinyl von Garrison war. Zu empfehlen ist auch noch die Fulltime „Prisms“ mit dem ebenso wunderbaren Song „Discovery“. Michael Garrison hätte eventuell sogar eine musikalische Entwicklung wie z.b. J.M. Jarre, aber auf jeden Fall wie Klaus Schulze nehmen können, das wurde jedenfalls im Nachhinein gemunkelt, zumal zu seiner Zeit auch Tangerine Dream und Vangelis populär wurden. Der experimentelle und rhythmische, monumentale Ambient Synth-Wave aus den 80/90er Jahren war seiner Zeit voraus, die meist instrumental gehaltenen Klanglandschaften wurden sogar ab und zu und hier und da mit Gesang von z.b. Shari Barna in Songs wie „Take a Chance“ und „For you and me“ von der allerersten Platte „In The Regions Of Sunreturn And Beyond“ grandios umgesetzt. Angefangen zu komponieren hatte er schon mit 13 Jahren und vor dem Hintergrund der Forschung zur Raumsonde Voyager 1+2 in den 70er Jahren produzierte er dazu sein 1. Album 1979 ! Bekannt wurde Garrison übrigens in Germany durch die WDR Sendung „Schwingungen“ , die seinen Song „Departure“ als Titelmelodie einsetzte. 1980 nahm er Kontakt zu BMG auf, um sein erstes Album in Europa zu veröffentlichen und unter Elektro Insidern wurde die Platte schnell ein großer Erfolg. Die warmen, melodischen Sounds mit analogen Synthies, die Michael erzeugte, waren absolut zeitlos und eben der typische „Garrison Sound“, die eingängigen und harmonischen Tracks bleiben sofort im Ohr hängen, die Klangteppiche die durch Moog / Arp lastige Effekte mit starken Sequencer Bassläufen umgesetzt wurden, sind einfach Genuss pur. Ein guter Freund von Michael war auch Craig Padilla, der das Studio Equipment von Michael übernommen hatte und heute u.a. atmosphärische Space Entspannungsmusik veröffentlicht, die etwas im Stile von oben genannten Künstlern daherkommt und auch dem Ambient Musikern Steve Roach und Ron Boots nahe steht. Die 2 CDs mit dem Köln Konzert von Garrison enthalten 12 Songs auf CD 1 und 11 Songs auf CD 2 und wurden 1995 Windspell Music, später Garrisongs veröffentlicht und sind nun wieder bei Cue Records vom Michael Garrison Freund Jörg Strawe erhältlich. Also bestellen, zurück lehnen und eines der mit besten elektronischen Werke der guten alten Zeiten genießen, ich hätte trotzdem zu gern gewußt wie Michael im Hier und Jetzt geklungen hätte.
(S.Erichsen)
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