Alexander Hacke (vormals mit Meret Becker liiert) und Danielle de Picciotto sind seit 2006 verheiratet und zusammen sind beide ebenso schon in verschiedenen Band-Konstellationen (CRIME & THE CITY SOLUTION, THE MINISTRY OF WOLVES) musikalisch tätig gewesen. Alexander Hacke kennt man ja allgemein bestens durch die EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN und auch Danielle de Picciotto ist kein unbeschriebenes Blatt. Die gebürtige Amerikanerin kam 1987 nach Berlin, organisierte die erste Love-Parade mit, war Mitglied bei den SPACE COWBOYS und dem OCEAN CLUB von Gudrun Gut. Unter ihrer beiden Namen veröffentlichten beide ab 2008 einige Soundtrack-Alben und HACKEDEPICCIOTTO ist seit 2017 nun das Banner für ihr eigenes musikalisches Duo-Projekt. „The Silver Threshold“ ist jetzt ihr viertes Album unter HACKEDEPICCIOTTO, welches stark durch die weltweite Covid-19-Krise geprägt ist. Da beide seit einigen Jahren ein modernes Nomadenleben führen, traf sie die Pandemie und die temporären Lockdowns besonders stark, da ihre gewohnte Bewegungsfreiheit dadurch deutlich eingeschränkt wurde. Die 10 Tracks des Albums geben meiner Meinung nach sehr intensiv die Situation der Isolation und die Gefahr des unsichtbaren bzw. nicht greifbaren Virus wider. Aus zerrende Streicher, unheilvoll dunkel dräunenden Drones, Industrial Beats und wuchtige Drums erstellt das Duo einen beängstigend-dichten Soundtrack zur aktuellen Weltlage, über den sie noch überraschend zärtlich-melodische Eternal Chöre, Spoken Words und grollenden Oberton Gesang legen. Einiges auf „The Silver Threshold“ erinnert dabei an die apokalyptischen Soundlandschaften, die ähnlich so auch Anna Von Hausswolff entwirft, nur halt mit etwas anderen instrumentalen Mittel. Bemerkenswert auch das Coverfoto von Sven Marquardt, welches noch vor den Aufnahmen für das Album entstand und in seiner atmosphärischen Bild-Komposition schon vieles von „The Silver Threshold“ vorwegnimmt. Sicher kein Album für jede Gelegenheit, aber wenn es passt, nimmt es einen unweigerlich mit auf die Reise! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
Stichworte: |