Via Self-Release kommt der neue 4.Output der beiden Briten Roka und Löki daher. Das Duo steht für eine sehr Soundtrack-lastige PostRock Variante und man kann sagen, trotz gewisser Referenzen werkeln die beiden von Anfang an sehr in ihrer eigenen Sound-Matrix. „Symbiosis“ kommt wie eh und je mit sehr organischem Sound-Setting und viel Atmosphäre in des Hörers Welt, Einflüsse aus Soundtracks, Modern Classical, Electronica und viel modernem New-Artrock (meist ohne Gitarren) bestimmen über 8 Songs und knapp 47 Minuten das Szenario. Die Briten integrieren 2 wundervolle Gast Vocal-Beiträge, welche hervorragend gelungen sind und auch über die gesamte Album-Länge mit Sicherheit ihre Berechtigung genossen hätten (subjektive Wahrnehmung). Kraftvolle rockige Strukturen werden im Album Setting mit den Opener „Philosophy of Mind“ und dem folgenden an God is an Astronaut mahnenden „Anamorphia“ vorne ran gestellt, cinematische Breitwand-Assoziationen entstehen hier von ganz allein. Die Briten lassen tief eintauchen, geben den Songs Raum, das variable, sehr am Live-Sound orientierte Drumming, viele verspielte Piano-Texturen und ein sehr tiefes Gefühl für diese gewissen Soundtrack-affinen Stimmungsbilder funktionieren erneut wie auf den Vorgängern hervorragend. „Hjem“ ist so ein Beispiel für die eben benannte Qualität, fragile Piano-Muster, sehr filmisch melancholisch, akzentuiert mit vielen tollen orchestralen Synthies, treiben das emotionale Ohr/Auge in die Weite, Bilder geflutet bleibt man zurück. Hier sind die Modern Classical Einflüsse sehr vordergründig und ich finde die Etikette Post Rock da nicht mehr repräsentativ. Dieser elektronisch verspielte Sound ohne Gitarren erinnert mich immer wieder auch gerne an die Eigenbrötler von North Atlantic Oscillation, die diesen sanften orchestralen Prog Pop ähnlich zelebrieren. Mit Gastsänger Alex Hedley gehts im zerbrechlichen „Faceless“ weiter, erinnert mich an den sanften Prog-Pop eines Petter Carlsen-sehr stimmungsvoll das Ganze. Auch hier und diesmal mit Gitarren-Distortion entwickelt das Duo mit viel Dynamik ein Wall of Sound Monster hinten heraus-welches perfekt den modernen Ausdruck in Sachen Post Pop/Rock definiert. „Convergence“ im weiteren Verlauf mit viel trippigen God ia an Astronaut Momenten und gerade der 2. Sangesbeitrag „Spheres“ mit weiblichen Vocals von Freyja greifen erneut in die atmosphärische Kiste. Viele Flashbacks in Sachen ätherischer Pop mit Frauen Gesang (Delirium) findet hier Deja Vu´s, davon hätte es wirklich mehr sein dürfen, harmonisiert die Stimme perfekt mit den suchenden, traurig sphärischen Klängen. Das vorletzte Stück „Spires of Ascendency“greift nochmal tief in die schwermütige Soundtrack-Kiste, Max Richter oder auch ein Ludovico Einaudi lassen grüßen-wundervoll fragil das Ganze, bevor uns der knapp 8-minütige Sigur Ros like Rausschmeißer „Infinity“ nächtlich klar und wirkungsvoll verloren gehend ins Nirgendwo hinterlässt.
(R.Bärs)
Format: CD |