Wenn CDs von „eigentlichen“ Elektro – Neoklassik Künstlern auf Deutsche Grammophon erscheinen, werde ich meistens sofort hellhörig. So auch im Fall der neuen großartigen Veröffentlichung von CHRISTIAN LÖFFLER, einem Produzent, Techno / Elektronik Künstler aus Greifswald, der uns hier 10 wunderbare Klassikstücke nicht neu komponiert hat, aber neu adaptiert und umgesetzt hat. Der Klangkosmos begeistert den geneigten Hörer ganz im Sinne von artverwandten Künstlern wie OLAFUR ARNALDS, MAX RICHTER, LUDOVICO EINAUDI, MARTIN KOHLSTEDT, HANIA RANI, DIRK MAASSEN, MOBY, DUSTIN O`HALLORAN, NILS FRAHM, VIKINGUR OLAFSSON, EYDI`S EVENSEN, YANN TIERSEN und vielen anderen „Verdächtigen“ aus dem Bereich. Vom CHRISTIAN LÖFFLER habe ich auch schon die Platten „Lys“ und „Graal“, nur gehen die natürlich eher in „seine bisherige“ elektronische Richtung mit schwebenden, harmonischen Synthflächen und leichten, trippigen Beats. Bei diesem neuesten Klassik Streich fungieren eher lange warme Streicher und teils tief, dunkle und schwere Moll Klänge sowie fulminante Chöre, wie z.B. der bekannte Thomanerchor Leipzig ! Die neue monumentale Werkschau nun, funktioniert für mich nur als Gesamtkunstwerk, die klassischen Klänge im „Ambient Style“ und mit elektronischen Sounds unterfüttert, berühren die Seele im Innersten, die zauberhaft instrumentierten klassischen Stücke prägen eine atmosphärisch sehr melancholische Grundstimmung ! Diese Zusammenstellung von Altklassikern, die zuvor zum Shellac Projekt in den DG Archiven aus den Jahren 1920/1930 wiederentdeckt wurden und hier z.B. mit großartigen Tracks wie „Parsifal“ von WAGNER, „Dir Jehova“ und „Gavotte“ von BACH oder „Nocturne“ von CHOPIN und „Nadir“ von BIZET, sowie sagenhaften 4 Stücke von BEETHOVEN mit u.a. „Freiyheit“ und „Pastoral“ umgesetzt wurden, zeigen die musikalisch ungeheuer kreative Vielfältigkeit von CHRISTIAN LÖFFLER. Und zum Schluss noch dieser Tip an die Soundfetischisten unter uns : Diese Songs sollte man nach Möglichkeit auch auf Vinyl genießen, dieses Medium läßt die fantastischen Titel sicherlich nochmal in einem ganz anderem Glanz erstrahlen, allein nur wenn ich an die knackenden Geräusche der LP denke, paßt das zu den Originalen der Klassikstücke wie die berühmte „Faust aufs Auge“. (S.Erichsen)
Format: CD / LP |
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