ILLUDIUM – Ash Of The Womb (CD / LP)

Für Freunde von Chelsea Wolfe, Emma Ruth Rundle, Darkher, Anna von Hausswolff-also die Riege des aktuell sehr angesagten düster Female-Songwriter, gibt es frisches Ohrenfutter. Prophecy Production schicken mit Illudium einen kraftvollen Newcomer ins Feld, welcher sich ohne Wenn und Aber in die o.g. Riege einreiht und mit vielerlei Zutaten aus Doom, Stoner, etwas Shoegaze und Grunge zu begeistern weiß. Shantel Amundson weiß emotional und von Ausdruck/Klangfarbe zwingende Parallelelen zu einer Emma Ruth Rundle herzustellen, die Musik treibt und fließt, stösst Wellenartig in unruhige Gewässer vor, um diese vortrefflichst in sanfte, fließende, hoch atmosphärisch entrückte Phasen kippen zu lassen. Es ist über Album-Länge ein stetiges Auf/Ab in der Dynamik Kurve, die organische, etwas verwaschene Produktion erzielt in den Heavier ausgelegten Passagen nicht immer Punkt-Landungen, hat man sich aber an den sehr Live-basierten Sound gewöhnt, weiß genau das zu gefallen. Punkten können die Amis vor Allem in den vielen fragilen, zurückgenommenen Ruhepausen, hier wird definitiv viel Potenzial angedeutet, schafft man akzentuierte Stimmungsbilder, die mit großer emotionaler Kraft gut zwischen Postrock und Doom ausgependelt sind und gerade die sehr dichten Gitarrenarrangements und die jederzeit Detailverliebt in Szene gesetzten Drums mit der flehenden Stimme Amundson´s wohlig kombinieren. Fuzzige, immer wieder im Klangbild integrierte, leicht psychedelische Gitarren wie im aufwühlenden „Soma Sema“ geben dem Album seine ganz eigenwillige Sound-Note, gerade der mäandernde, irgendwie Jam-artige Charakter gibt den Songs Raum sich zu entfalten, welches durch die Songlängen im Schnitt von 7 Minuten auch entsprechend untermauert wird. Das Gefühl, gerade eben nicht auf den Punkt zu spielen, mehr durch Zeit und Raum zu driften, durch Höhen und Tiefen gerade durch die emotionalen Vocals geleitet zu werden, lässt dieses Album von Mal zu Mal wachsen. Atmosphärische, cinematische Stimmungsbilder, der immerzu latent verzweifelte Unterton in der Vokal-Phrasierung lässt ein ums andere Mal das Gefühl aufkommen, ein Stoner/Psychedelik/Doom Nebenprojekt mit Emma RR im Ohr zu haben. Durchgehend dunkle Töne, zwischen aufwühlend organischer Heavyness und vielen wundervoll, fragilen entrückten Parts lassen dieses hoffnungsvolle Debüt zu einem feinen, herbstlichen Kleinod werden. Definitiv für den offenen Musikliebhaber zwischen Doom, Postrock, Shoegaze mit viel Female-Vocal Power zu empfehlen. (R.Bärs)

Format: CD / LP
Vertrieb: PROPHECY
 

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