Beim ersten Hinhören ist alles wie gewohnt: Große schwarze Klang-Monumente, wabernde Sound-Nebel, klaustrophobische Frequenzen. Wo Lustmord drauf steht, ist auch Lustmord drin. „ALTER“ ist großes Kino, auch wenn man meint im Bereich Dark Ambient schon alles zu kennen. Das liegt natürlich nicht zuletzt an der schwedischen Electropop-Künstlerin Karin Park (auch Mitglied der Noise Rock-Gruppe ARABROT), die den besonderen Schliff in den dunklen Monolithen bringt, den Herr Williams hier wieder modelliert. Immer wieder hellt sie die Atmosphäre mit arabisch-anmutendem Gesang auf, was durchaus Assoziationen zu Dead Can Dance weckt.
Man muss natürlich sagen, dass die ganze Angelegenheit beim ersten Durchgang etwas eintönig daherkommt. Aber je mehr man sich auf das Album einlässt, je öfter man sich in das schwarze Loch begibt, desto mehr Nuancen fallen auf. Die Kontraste von Licht und Schatten treten immer deutlicher zu Tage. Es wäre sinnlos, hier einzelne Songs hervorzuheben, Das liegt nicht nur an der Ähnlichkeit der einzelnen Tracks, sondern auch an der Einheit, die die acht Kompositionen letztlich bilden. Wer also den Kontrast zum Sommer sucht oder wissen will, wie sich Jahrtausende alte heidnische Rituale anfühlen, ist mit „ALTER“ gut beraten. Wahrlich cineastische Musik! (M.Pfeiffer)
Format: CD / 2LP |
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