THE MINIMAL TREES – Places (CD)

Aus dem Schwabenländle kommt nicht nur ein weltbekannter Dialekt – Alles außer Hochdeutsch – sondern auch die New Wave / Cold Wave Band THE MINIMAL TREES, nämlich ganz genau genommen aus Stuttgart. Die Gruppe um Nicole, Holger und Mike attestiert sich selber eine Nähe und musikalische Ausrichtung zu Elektro Acts wie OMD, JOY DIVISION, GARY NUMAN, KRAFTWERK, NEW ORDER, FLOCK OF SEAGULLS und ich würde noch DERRIERE LE MIROIR, IN MITRA MEDUSA INRI, IN MY ROSERY , BIRTHDAY MASSACRE hinzufügen, da es teilweise auch in den Dark Goth Wave Bereich geht. Die Gruppe, deren Name sich von der Liebe der Band zur Natur und für minimalistische Musik ableitet,  gibt es seit 2017 und wurde als Nebenprojekt der THE SWAMP SURFERS gegründet und agiert Gesangstechnisch meistens zweistimmig durch Nicole und Mike, was zu den dunkel elektronischen Klanglandschaften hervorragend paßt, alle drei prägen auch gemeinsam den kompletten Soundkosmos! Auch die visuelle Umsetzung der Tracks in Videos wie „Wasteland“ oder „Jupiter“ und „Horror House“ ist außerordentlch gelungen. Die neue Platte dreht sich Thematisch um verschiedene Orte auf dieser schönen Welt und noch darüber hinaus, wie im Track „Jupiter“ wo es über das kosmische Weltall geht oder der kargen Wüste im Song „Desert Sun“ sowie um die unbezwingbare Arktis im Lied „Frozen Ice“ ! Teilweise wird es aber auch Sozialkritisch wie in „Wasteland“ und übrigens produziert, gemixt und gemastert wurden die 10 Songs in Augsburg im Young and Cold Studio von keinem Geringeren als Daniel Hallhuber, der auch schon Szenebands wie die Cold Wave Group RUE OBERKAMPF oder die Postpunker BRAGOLIN erfolgreich betreut hatte. Die Trio hatte es in 2020 sogar unter die 30 besten Newcomer des Jahre im Sonic Seducer geschafft, das sollte schon was heißen. Im Opener „Our Darkness“ klingt es tatsächlich etwas nach ANNE CLARK und in „Wasteland“ dann mit Elektro Wave Klängen nach den INVISIBLE LIMITS, bei „Horror House“ und „In your Mind“ mit treibenden Beats und dunkel funkelnden Soundperlen findet sich der geneigte Goth-Fan wieder. Im Song „Jupiter“ geht es Richtung Synthpop a la DERRIERE LE MIRROR, das Lied „Falling“ ist eine atmosphärische Ballade mit schönen Synthflächen, bei „Places“ klingt es etwas nach HANTE mit den Cold Wave Reminiszenzen und peitschenden Beats. Im Song „Desert Sun“ mußte ich gleich an die Klänge von GARY NUMAN denken und „Violet“ wird flehentlich im Dark Wave Gewand gesungen, der finale Track „Frozen Ice“ besticht durch fulminate Keyboardklänge und erinnert mich ein wenig an die alten GIRLS UNDER GLASS. Man merkt der jungen Band an, das viel Herzblut in der Produktion steckt und ich denke das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft, da können wir in den nächsten Jahren noch so einiges von THE MINIMAL TREES erwarten.

(S.Erichsen)

Format: CD
Vertrieb: 2569660 Records DK
 

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