Das einst mit The Sound-Sänger Adrian Borland (RIP) gegründete Projekt geht glücklicherweise in die 6. Runde. Berufsmelancholiker / Charismatiker Carlo van Putten (Dead Guitars/The Convent/In2theSound) hat sich hier mit einigen Musikern der Bands Aestrid und Twelve Drummers Drumming zusammen getan und liefert in jeglicher Hinsicht ein feines, stilles Album für diese dunkle und gerade aktuell auch sehr in Isolation definierten Zeit. Viele akustische Gitarren, stimmungsvolle Bassläufe, Streicher-fein gewoben und mit Van Puttens wehmütigen, traurigen Vocals kreieren die Holländer ein tief in Stimmung / Atmosphäre eintauchendes Werk. Elemente aus Wave/Pop und Folk, welche mit vielen kleinen sanften Sound-Details diese fragile, sehnsuchtsvolle Stimmung erzeugen, werden natürlich durch die Ausnahme-Stimme Van Puttens getragen. Er prägt mit seinem jederzeit suchenden Vocals jede kleine Nuance, ein permanentes Baden in wohliger Melancholie, welche nicht runter zieht, sie bettet ein und fühlt sich friedlich und einladend ein. Mit „Winning“ gibt es eine feine, fragile Neu-Interpretation des alten Convent-Tracks. Mit viel Feingefühl webt man ein dichtes Netz über die komplette Album-Länge und man kann dieses Album immer wieder und wieder rotieren lassen. „Happiness at Last“ funktioniert sanft akustisch im Hintergrund, lädt aber auch jederzeit zum bewussten Hinhören zu, weiß Van Putten mit seiner prägnanten Stimme den Hörer zu umspielen und Geschichten zu erzählen. Musik für Romantiker, Weltvergessene und Zuhörer! Jeder Song besticht durch seine kleinen Feinheiten und es bedarf hier nicht der großen Ausreißer/Hits, da das Album perfekt als komplette warme Decke funktioniert. Wobei-mit „False Light“ gibts tatsächlich diesen Übersong, der nach einem intimen, glücklich machenden Live-Abend förmlich schreit. Im übrigen, sehr schön und empfehlenswert der Videoclip zum wunderbaren „Featherweight“. Eine der Stimmen, die man nicht missen möchte – perfekt für den Winter. (R.Bärs)
Format: CD / LP |
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