Die beiden Berliner Musiker & Produzenten PC Nackt und Ben Lauber kennt man ja schon von ihren Arbeiten mit u.a. WARREN SUICIDE, Dieter Meier, APPARAT oder T.RAUMSCHMIERE, aber das Projekt THE STRING THEORY war bislang an mir vorbei gegangen. Um so verwunderlicher, da dieses Projekt mit seinem Stilmix irgendwo zwischen Neo Klassik, Orchester-Pomp und Trip Hop sogar schon für einen Grammy nominiert war, weshalb das aktuelle Album „The Los Angeles Suite“ jetzt eine gute Gelegenheit für mich ist, diese Wissenslücke zu beseitigen. In der den Titel gebenden amerikanischen Metropole würde dieses auch eingespielt und dafür lokale Künstler ins Studio eingeladen, die eigene Ideen mitbrachten, zu denen PC Nackt mit seinen Musikern über Nacht Arrangements schrieb, welche dann am nächsten Tag gleich eingespielt bzw. aufgenommen wurden. Dabei entsteht ein differenziertes wie schillernd-faszinierendes Porträt des Schmelztiegels L.A., das alte Hollywood-Zeiten beschwört und trotzdem in die Zukunft blickt. Von brüchigen Barjazz, über Blockbuster-Soundtrack-Atmosphäre, Hip Hop artige Spoken Word, düsteren MASSIVE ATTACK-Rhythmen, mondän-verruchten Chanteusen im Stile einer Lana Del Rey und bis hin zu Countertenor-Gesänge spannt sich der Bogen der insgesamt 9 Songs, die am Ende doch ein großes Ganzes ergeben. Als Gäste in der L.A. Suite sind Jens Kuross, Shana Halligan, Zaire Black, Addie Hamilton, ROBOT KOCH, VÖX, GRAYSON und Morgan Sorne dabei, die allesamt einen guten Job machen, wie man Amerika so schön sagt. Bemängelswert an „The String Theory“ wäre nur die wirklich kurze Spielzeit von knapp unter 40 Minuten, denn da hätte ich gerne noch mehr gehört, aber dafür garantiert diese zumindest eine optimale Qualitäts-Pressung im klassischen Vinyl-Format. (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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