Drei Jahre nach dem wahrlich elektrisierenden Debüt-Album „Electric Fields“ erschien fast genau vor einem Jahr das Nachfolgewerk von Johannes Motschmann, welches nun verspätet endlich auch bei uns seine verdiente Würdigung erfahren soll. Die Zeit zwischen beiden Alben überbrückte der klassisch studierte Komponist derweil mit absolut sehenswerten Konzerten seines JOHANNES MOTSCHMANN TRIO, der EP „Waves At Boundaries“, einer Kollaboration mit dem Klassikpop-Kollektiv SPARK und diversen Soundtrack-Arbeiten. Die 10 neuen Stücke auf „Lifestream“ sind im Gegensatz zu dem dunkel-gleißenden und nervös-flackernden Debüt jetzt etwas entspannt-ruhiger und deutlich heller ausgefallen, jedoch keineswegs weniger pulsierender und faszinierender, als schon auf „Electric Fields“. Die flirrenden elektronischen Grundklang ist natürlich wie gewohnt bei Johannes Motschmann analog bzw. von Hand gemacht und werden ebenso wieder durch die additionalen Sounds von Boris Bolles und die typisch scheppernd-klirrenden Drums von David Panzl flankiert, mit denen er zusammen ja auch Live das JOHANNES MOTSCHMANN TRIO bildet. Dazu gibt es freundlich rauschende Drones, zärtliche Klavier-Passagen, elegische Streicher-Parts und groovige Dubstep-Rhythmen. Immer dann, wenn alle Elemente dieser Soundpalette von Johannes Motschmann aufeinander treffen, wird es richtig hypnotisch und bestes Beispiel dafür „Uncanny Vally“, welcher mit über 8 Minuten Spielzeit auch das längste Stück des Albums darstellt. Ein wunderbar hörenswertes wie grenzübergreifendes Album von Johannes Motschmann und ähnlich so vielem, was auf dem immer wieder empfehlenswerten Label Neue Meister veröffentlicht wird! Aktuell ist „Lifestream“ übrigens für den Opus Klassik in den Kategorien „Klassik ohne Grenzen“ + „Kammermusik“ nominiert und ich drücke Johannes Motschmann bis zur Preisverleihung im Oktober ganz fest die Daumen, selbst wenn in diesem Jahr die Konkurrenz sehr stark vertreten ist! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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